Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Drinnen oder draußen? Zusammenleben in Europa“ zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 23. März, um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Haymatloz – Exil in der Türkei“ von Eren Önsöz über deutsche Emigranten, die während der NS-Zeit in der Türkei Zuflucht fanden. Anschließend sprechen Christiane Schlötzer (Süddeutsche Zeitung) und Hasnain Kazim (Der Spiegel), beide langjährige Korrespondenten in der Türkei, über das schwierige Verhältnis von Heimat und Exil – damals wie heute. Die Moderation übernimmt Jutta Prediger (Bayerischer Rundfunk).
„Haymatloz“ stempelten die türkischen Behörden in die Pässe der deutschen Akademiker, die während der NS-Zeit in der Türkei Zuflucht fanden. Denn direkt nach der Machtergreifung der Nazis verloren in deutschen Universitäten rund ein Drittel der Professoren ihre Stellungen. Was die Wenigsten wissen: Zahlreiche Intellektuelle, Juden und Antifaschisten flüchteten in das unbekannte Exilland Türkei. Staatsgründer Atatürk hatte die Deutschen eingeladen, an seiner ambitionierten Universitätsreform mitzuwirken.
Die Filmemacherin Eren Önsöz begleitet die letzten Nachkommen dieser Professoren an Schauplätzen in der Schweiz, Deutschland und in der Türkei. Mit ihren fünf Protagonisten, die in der Türkei geboren und aufgewachsen sind, untersucht sie dieses vergessene Kapitel deutsch-türkischer Geschichte, dessen Bedeutung bis in unsere Gegenwart reicht.
Die hochaktuellen Fragen nach Heimat und Exil in der Türkei werden nach der Filmvorführung von den beiden Journalist/innen Christiane Schlötzer und Hasnain Kazim diskutiert, moderiert von Jutta Prediger (Bayerischen Rundfunk).
Der Eintritt kostet 5, ermäßigt 4 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 9 64 50 möglich.