Ab Montag, 3. April, werden mutmaßlich aufgegebene Fahrräder und Schrotträder regelmäßig aus den stadtweit etwa 1.800 vom Baureferat betreuten Abstellanlagen mit insgesamt zirka 35.000 Fahrradabstellplätzen entfernt.
Bereits seit vielen Jahren führt das Baureferat gemeinsam mit der Polizei jeden Herbst stadtweite Aktionen gegen Schrotträder durch. Dabei wurden die öffentlichen Fahrradständer und Abstellanlagen von Schrotträdern und -teilen befreit. Über jeden Einzelfall wurde zunächst im Zusammenwirken mit der jeweils örtlich zuständigen Polizeiinspektion entschieden. So konnten in den letzten Jahren jeweils zirka 3.000 Räder beseitigt werden. Diese Maßnahmen sind jedoch im Hinblick auf den ständig zunehmenden Radverkehr nicht mehr ausreichend – deshalb hat das Baureferat zusammen mit der städtischen Tochtergesellschaft P+R Park&Ride GmbH (P+R) ein neues Verfahren entwickelt: Dabei werden seit 2014 im Rahmen mehrerer Pilotversuche Banderolen an Rädern befestigt, die offensichtlich lange Zeit nicht mehr genutzt wurden und wie Schrotträder die Abstellplätze auf öffentlichen Verkehrsflächen blockieren. Nach vierwöchiger Frist wurden die Räder dann entfernt und noch sechs Monate aufbewahrt.
Diese Verfahrensweise hat sich bewährt. „Aus der Pilotphase wissen wir, dass in einzelnen Abstellanlagen bis zu 23 Prozent der Plätze von aufgegebenen oder Schrotträdern belegt sind. Mit der neuen flächendeckenden Maßnahme schaffen wir viel wertvollen Platz in den öffentlichen Fahrradständern. Die Methode wurde in der Pilotphase von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen“, erklärt Baureferentin Rosemarie Hingerl. Ab sofort werden deshalb gemäß Beschluss des Stadtrats vom 4. Oktober 2016 mutmaßlich aufgegebene Räder und Schrotträder nach dem Banderolen-Konzept flächendeckend mindestens einmal jährlich, an besonderen Brennpunkten halbjährlich entfernt. Das Baureferat beauftragt hierfür die P+R. Dazu Wolfgang Großmann, Geschäftsführer der P+R: „Wir freuen uns über den Auftrag. Auch wenn wir bereits über langjährige Erfahrungen bei der Beseitigung von aufgegebenen Fahrrädern an ‚unseren‘ Bike+Ride-Anlagen verfügen, stellt die Betreuung so vieler Standorte im gesamten Stadtgebiet eine große Herausforderung dar. Um den Bürgerinnen und Bürgern den bestmöglichen Service zu bieten, haben wir die Website www.radlramadama.de eingerichtet. Hier kann sich jeder über die Hintergründe informieren. Die Seite enthält bebilderte Beispiele, welche Fahrräder entsorgt werden und ein Kontaktformular, mit dem ein vermisstes Fahrrad gemeldet werden kann.“
Bei allen Abstellanlagen wird das bewährte Konzept der Banderolen angewendet. Alle mutmaßlich aufgegebenen Räder und Schrotträder werden markiert und bei unversehrter Banderole vier Wochen später entfernt. Hinweistafeln vor Ort erklären das Vorgehen und nennen die Kontaktdaten der P+R. Alle entfernten Fahrräder werden genau dokumentiert. Diese Liste wird anschließend jeweils der Polizei übermittelt. Die Räder werden sechs Monate eingelagert. Sofern sie in dieser Zeit nicht abgeholt wurden, werden sie nach Ablauf der Einlagerungsfrist verwertet und dabei nach Möglichkeit vorrangig gemeinnützigen Organisationen beziehungsweise für soziale Projekte zur Verfügung gestellt.
Hinweis für Redaktionen: Mehr Informationen im Beschluss des Bauausschusses vom 4. Oktober 2016 (Sitzungsvorlage Nr. 14-20 / V 06809)