Zum 80. Geburtstag des Kameramanns Thomas Mauch (geboren 4. April 1937) zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 6. bis 9. April, eine Werkschau mit eigenen Regiearbeiten und Filmen, für die er die Kamera geführt hat. Thomas Mauch ist an allen vier Abenden zu Gast. Zur Eröffnung am Donnerstag, 6. April, um 19 Uhr kommt außerdem Alexander Kluge ins Filmmuseum, der seine 45-minütige filmische Hommage an Thomas Mauch als Kinopremiere vorstellen und anschließend ein Gespräch mit „seinem“ Kameramann führen wird. Ihr gemeinsamer Film „Die Macht der Gefühle“ (1983) läuft zum Abschluss des Abends.
Mauchs Kameraarbeit hat Ästhetik und Erfolg des Neuen Deutschen Films wesentlich geprägt. In den letzten 50 Jahren arbeitete er mit so unterschiedlichen und außergewöhnlichen Regisseuren wie Werner Herzog, Werner Schroeter, Alexander Kluge und Edgar Reitz zusammen. Nicht zuletzt führte er auch die Kamera für eine Generation von Filmemacherinnen, die in den 1970er und 1980er Jahren eine ganz eigene Perspektive filmisch umsetzten, wie für Helma Sanders-Brahms und Ula Stöckl. Viele der Filme, für die Thomas Mauch an der Kamera stand, gewannen international renommierte Preise, er selbst erhielt mehrere Bundesfilmpreise für seine Kameraarbeit.
Die Werkschau mit drei Regiearbeiten von Thomas Mauch sowie drei Spielfilmen und einem Kurzfilm aus den Jahren 1968 bis 1985, kann nur einen kleinen Ausschnitt aus seinem breiten filmischen Werk zeigen. „Neapolitanische Geschwister“ (1978) von Werner Schroeter zeigt im neorealistischen Stil die Schicksale einer Hausgemeinschaft aus dem Armenviertel Neapels (Freitag, 7. April, 21 Uhr). „Shirins Hochzeit“ (1976) von Helma Sanders-Brahms erzählt die Geschichte einer jungen Türkin aus Anatolien, die vor einer Zwangsheirat ins unbekannte Deutschland flieht. „Letzte Worte“ (1968), ein Kurzfilm von Werner Herzog, porträtiert einen einsamen Griechen auf seiner Insel. Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.