(teilweise voraus) Die Landeshauptstadt München übernimmt einen Großteil der Folgekosten des Sprengmittelfunds auf den Grundstücken Zwergackerweg 3 und Obere Hausbreite 6 und 6a in Freimann. Das hat der Stadtrat in seiner Vollversammlung beschlossen. Die übernommenen Kosten umfassen insbesondere den Verwaltungsaufwand, die Beauftragung des Sicherheitsdiensts, die Absperrungen, die Evakuierung der Sperrzone und die Hotelunterbringung der betroffenen Anwohner. Aufgrund der Kostenhöhe und der enormen Menge der gefundenen Sprengmittel, rund zehn Tonnen, sieht die Landeshauptstadt hier einen einmaligen Ausnahmefall und will die betroffenen Eigentümer vor dem finanziellen Ruin bewahren.
Der Sprengmittelfund ist in einem ehemaligen betonierten Löschwasserbecken aus dem Zweiten Weltkrieg, das in unmittelbarer Nähe eines Panzerschießstands und mehrerer oberirdischer Munitionsbunker lag. Dieses Löschwasserbecken befindet sich auf den Grundstücken Zwergackerweg 3 und dem angrenzenden Grundstück Obere Hausbreite 6 und 6a. Das Becken ist rund 15 Meter breit, mehr als 22 Meter lang und etwa 6 Meter tief.
Die Kosten für die Entmunitionierung und für die Wiederherstellung auf dem Grundstück Obere Hausbreite 6 und 6a werden von der Landeshauptstadt München getragen.
Das Kreisverwaltungsreferat wird zudem beauftragt, unter Zugrundelegung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Eigentümerin des Grundstücks Zwergackerweg 3 zu prüfen, in welcher Höhe sich die Landeshauptstadt München auch hier an den unmittelbaren Entmunitionierungskosten beteiligen kann. Das KVR wird dem Stadtrat dazu einen Vorschlag zur erneuten Entscheidung vorlegen, sobald alle Informationen zu den tatsächlich angefallenen Kosten und zu den Vermögensverhältnissen der Eigentümerin vorliegen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung tritt die Landeshauptstadt München ohne Anerkennung einer Rechtspflicht in Vorleistung.
Außerdem wird das KVR beauftragt, mit dem Freistaat Bayern und der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich einer Beteiligung an den angefallen Kosten in Verhandlungen zu treten und dem Stadtrat über das Ergebnis der Verhandlungen zu berichten.
Die vollständige Beseitigung der Sprengmittel dauert noch bis voraussichtlich Samstag, 8. April, 19 Uhr. Die Arbeiten sind so weit vorangeschritten, dass die Sperrzone auf einen Radius von 50 Metern um das ehemalige Löschwasserbecken reduziert werden kann. Diese innere Sperrzone bleibt wie bisher und bis zum Abschluss der Sprengmittelbeseitigung rund um die Uhr geschlossen. Die äußere Sperrzone im Bereich 50 bis 100 Meter um den Fundort wird gemäß Gefährdungseinschätzung des Sprengmeisters gelockert, da ein Großteil der Sprengmittel entfernt ist. Die Bewohner der äußeren Sperrzone können wieder in ihren Häusern und Wohnungen übernachten und müssen die Sperrzone nur noch zwischen 7und 18 Uhr verlassen.
Allen Bewohnerinnen und Bewohnern der inneren und der äußeren Sperrzone werden auch weiterhin und bis zum Abschluss der Sprengmittelbeseitigung bei Bedarf Hotelzimmer zur Verfügung gestellt.