Am Donnerstag, 27. April, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, eine szenische Lesung zum Theaterprojekt „DACHAU // PROZESSE“ statt.
Am 23. Mai 2014 wurde auf dem Gelände der ehemaligen SS-Garnison in Dachau (heute das Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei) unter großem Medienecho das Theaterprojekt „DACHAU // PROZESSE“ der Regisseurin Karen Breece uraufgeführt. Die Basis stellten die Protokolle der Dachauer Prozesse von 1945–1948, in denen NS-Verbrecher wie der KZ-Kommandant Martin Gottfried Weiß vor einem amerikanischen Militärgericht angeklagt wurden, sowie bislang kaum bekannte Briefwechsel und Erinnerungen von Weiß und seiner Frau Lisa.
Das Projekt stellt die Frage, wie es möglich war, dass Menschen in der SS-Garnison auf der einen Seite des Zauns einen glücklichen Alltag lebten, während sie auf der anderen Seite im KZ Dachau Häftlinge quälten, misshandelten und töteten. Waren die Täter Bestien, Weltanschauungskrieger oder ganz normale Menschen?
In einer gekürzten und leicht modifizierten Fassung werden Teile der Inszenierung nun noch einmal als szenische Lesung im NS-Dokumentationszentrum gezeigt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.