Am Sonntag, 30. April, um 17.30 Uhr wird in der Reihe „Film und Psychoanalyse“ im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in Kooperation mit der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie München der amerikanische Spielfilm „Birdman or The Unexpected Virtue of Ignorance“ von Alejandro González Iñárritu, der 2015 mit dem Oscar als bester Film ausgezeichnet wurde, gezeigt. Die Einführung und die Diskussion mit dem Publikum unter dem besonderen Aspekt der „Räume“ halten die Münchner Psychologen Eva Friedrich und Matthias Baumgart.
Riggan Thomson, Darsteller der Fantasyfigur „Birdman“, will mit einer Broadway-Theaterinszenierung endlich als ernsthafter Schauspieler wahrgenommen werden und raus aus den Fesseln des Starruhms. Die Zuschauer sehen ihn aber – im Wortsinne – meistens drinnen, er hastet durch die Katakomben des Theaters, im übertragenen Sinn auch durch das Labyrinth seines kaum mehr zu ordnenden beruflichen und privaten Lebens. Die Kamera folgt ihm auf Schritt und Tritt, Schnitte sind durch raffinierte Digitaltechnik nicht wahrnehmbar. Die klaustrophobische Bildwelt der Innenräume wird verstörend aufgelockert durch von Riggan halluzinierte, ausbruchsartige Schwebe- und Flugvisionen, also durch Fragmente seiner Birdman-Rollenidentität. Virtuos kommentiert Iñárritu auf bildlicher Ebene psychische Dilemmata von Begrenztheit und Entgrenzung.
Weitere Termine der Reihe:
- Sonntag, 21. Mai: „Ultimo tango a Parigi (Der letzte Tango in Paris)“, Italien 1973, Regie: Bernardo Bertolucci (englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln)
- Sonntag, 18. Juni: „The Ageo of Innocence“, USA 1993, Regie: Martin Scorsese.
Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 2 33-9 64 50.