Auswirkungen der Schließung von „Tengelmann“-Märkten auf die Nahversorgung in München
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Simone Burger, Horst Lischka, Christian Müller, Alexander Reissl, Jens Röver, Klaus Peter Rupp und Helmut Schmid (SPD-Fraktion) vom 16.9.2016
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 16.9.2016 führten Sie als Begründung aus:
„Der Presse ist zu entnehmen, dass Tengelmann nach der leider geschei- terten Übernahme der Märkte durch Edeka nunmehr zahlreiche Märkte schließen möchte. Tengelmann betreibt zahlreiche Supermärkte in kleine- ren, für die Bevölkerung aber sehr wichtigen Lagen.“
Eine Bitte um Stellungnahme zu den in Ihrer Anfrage aufgeworfenen Fragen blieb seitens Kaiser‘s Tengelmann unbeantwortet. EDEKA hat telefonisch mitgeteilt, dass über den in der Presse zu entnehmenden Verhandlungsstand zur Übernahme der Tengelmann-Filialen aktuell keine weitergehenden Details kommuniziert werden können.
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können somit wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Wie wirkt sich die geplante Schließung von „Tengelmann“-Märkten konkret auf die Nahversorgung in München aus?
Antwort:
Entsprechend der Presseberichte wird aktuell von keiner Standortschließung im Rahmen des Verkaufs der Tengelmann-Märkte ausgegangen. EDEKA hat, nach einer möglichen Übernahme der Tengelmann-Märkte, einen Gesprächstermin angeboten, zu dem dargelegt werden soll, wie die bestehenden Tengelmann-Märkte in München weitergeführt werden und unter welchem Namen diese Filialen dann firmieren.
Es ist mir wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger stadtweit eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs vorfinden. München verfügt über ein weit verzweigtes Netz an Lebensmittelgeschäften, die für die Quartiere eine wichtigeNahversorgungsfunktion wahrnehmen. Allerdings führt der anhaltende Strukturwandel auch im Einzelhandel dazu, dass die großen Lebensmittelhändler die Rentabilität ihres Filialnetzes prüfen und kleinere Standorte aufgeben, die sich wirtschaftlich nicht mehr tragen.
Sollte es sich im Zuge der geplanten Übernahme der Tengelmann-Märkte herausstellen, dass im Laufe der Zeit Filialen leer fallen und sich hierdurch konkrete weitgreifende Versorgungslücken für die ortsansässige Bevölkerung ergeben, werde ich mich, die Bereitschaft des Eigentümers vorausgesetzt, in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Innungen, den Kammern und dem Handelsverband Bayern, um eine geeignete Nachfolgenutzung aus dem Nahversorgungsbereich bemühen.
Frage 2:
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen?
Antwort:
Eine Nachfrage seitens des Referats für Arbeit und Wirtschaft bei der Kaiser‘s Tengelmann GmbH blieb unbeantwortet. Das Referat für Arbeit und Wirtschaft wird versuchen bei einem anvisierten Gespräch mit den Übernahmeunternehmen (siehe Antwort 1) auf Aussagen zu Auswirkungen auf die Belegschaft hinzuwirken.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.