Kriegsgräberstätte Nordfriedhof – Instandsetzungsmaßnahme auf dem Gräberfeld für Bombenopfer des 2. Weltkriegs
Anfrage Stadtrat Dr. Reinhold Babor (CSU-Fraktion) vom 5.10.2016
Antwort Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt:
Ihrer Anfrage liegt folgender Sachverhalt zu Grunde:
Der Gesamtzustand des Gräberfeldes für Bombenopfer auf dem Nordfriedhof habe sich in den letzten Jahren verschlechtert, da die kleinen Namenssteine nicht mehr lesbar seien. Es komme zu Beschwerden von Angehörigen und Besuchern. Es sei Handlungsbedarf gegeben. Die Namen der über 2.000 Toten sollen wieder deutlich sichtbar und lesbar werden, da noch viele Angehörigen leben. Daher müsse die Namenskennzeichnung und die Einzelgrabkennzeichnung erhalten bleiben.
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet. Zunächst bedanke ich mich für die Fristverlängerung und kann jetzt die einzelnen Fragen wie folgt beantworten:
Frage 1:
Gibt es Gestaltungsvorschläge von Garten- und Landschaftspflegefirmen, die z.B. auch den Waldfriedhof pflegen?
Antwort:
Nein, von Garten- und Landschaftspflegefirmen gibt es keine Gestaltungsvorschläge.
Bereits im Juli 2016 fand ein gemeinsamer Ortstermin der Städtischen Friedhöfe München mit Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge statt, um das weitere Vorgehen bei der geplanten Sanierung des Ehrenhains der Luftkriegsopfer abzustimmen. Es wurden verschiedene Planungsvarianten erörtert, welche ein vom Volksbund beauftragter Landschaftsarchitekt derzeit im Detail weiter ausarbeitet. Für jede der sechs Varianten werden Entwurfsskizzen gefertigt und eine erste Kostenschätzung erstellt. Die Kosten für diese erste Planung übernimmt der Volksbund. Sobald diese Planungsergebnisse vorliegen, stimmen die Städtischen Friedhöfe München und der Volksbund die weiteren Planungsschritte gemeinsam ab.
Frage 2:
Sind bereits Varianten vorhanden, welches Material (Bronzetafeln, Granitstelen, Granitsteine mit Bronzetafeln, usw.) verwendet wird, wie das Gräberfeld und auch die Wege gärtnerisch überarbeitet und geeignete Hinweisschilder für Besucher angebracht werden?
Antwort:
Wie schon zur Frage 1 ausgeführt, konkretisiert ein Landschaftsarchitekt die abgestimmten Planungsvarianten. Dies erfolgt auch im Hinblick auf die gärtnerische Gestaltung des Ehrenhains und der Wege beziehungsweise eines geeigneten Leitsystems.
Frage 3:
Wie werden die Kosten für diese große Instandsetzungsmaßnahme auf Stadt und Land verteilt?
Antwort:
Die Kosten für die weiterführenden Planungen und die Umsetzung der Maßnahmen werden laut dem Volksbund wie bei vergleichbaren Instandsetzungsmaßnahmen üblich zu jeweils einem Drittel auf den Volksbund, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Stadt aufgeteilt.
Frage 4:
Wie beteiligt sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge an dieser Maßnahme?
Antwort:
Neben der planerischen Ausarbeitung (siehe Frage 1 und 2) und der finanziellen Beteiligung (siehe Frage 3) bietet der Volksbund außerdem an, die Bauleitung bei der Durchführung der Maßnahme zu übernehmen.
Frage 5:
Wann kann mit der Instandsetzungsmaßnahme begonnen werden?
Antwort:
Da sich die Maßnahme derzeit noch in einer frühen Planungsphase befindet, die zu erwartenden Kosten noch nicht bekannt sind und dementsprechend auch die Finanzierung noch nicht abschließend geklärt ist, kann derzeit noch kein konkreter Termin genannt werden, wann mit der Maßnahme begonnen wird.