Jugendliche und junge Erwachsene leben grundsätzlich sehr gerne in München. Das geht aus der zweiten Münchner Jugendbefragung hervor, mit der sich der Kinder- und Jugendhilfeausschuss heute beschäftigt hat. Sehr positiv bewerten die Jugendlichen die Bildungsmöglichkeiten und Berufschancen. Über 80 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass es in München alles gibt, was sie brauchen, über drei Viertel fühlen sich sicher in der Stadt. Als problematisch benennen die jungen Münchnerinnen und Münchner vor allem den Mangel an bezahlbarem Wohnraum, die Kosten im ÖPNV und die generell hohen Lebenshaltungskosten. Darüber hinaus fühlen sich die jungen Menschen einem starken Leistungs- und Konkurrenzdruck ausgesetzt. Aus der Befragung geht außerdem hervor, dass das Thema Integration in besonderem Maße beschäftigt. Eher negativ wurden die Mitsprachemöglichkeiten in der Stadt bewertet, zudem fehlt es vielen Teenagern an jugendgerechten Freizeitmöglichkeiten.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Die Ergebnisse der zweiten Online-Jugendbefragung haben mich sehr nachdenklich gemacht. Es zeigt sich, dass bereits die jungen Münchnerinnen und Münchner zunehmend die gleichen Sorgen haben, wie viele der Erwachsenen in unserer Stadt. Die Stadt muss auch für die junge Generation attraktiv und bezahlbar sein. Ziel sollte daher sein, dass auch junge Menschen in den Ausbildungs- beziehungsweise ersten Berufsjahren bezahlbaren Wohnraum finden und sich nicht viel zu hohen Lebenshaltungskosten ausgesetzt fühlen. Für ein jugendgerechtes München ist es wichtig, dass wir die Anliegen der Münchner Jugend ernst nehmen und aus den Anregungen konkrete Maßnahmen ableiten.“
An der zweiten Münchner Online-Jugendbefragung, die im Frühjahr 2016 durchgeführt wurde, hatten sich knapp 1.300 Jugendliche beteiligt. Die Ergebnisse sollen nun auf einem jugendpolitischen Fachtag öffentlich vorgestellt, diskutiert und weiter präzisiert werden. Die gesamte Befragung wurde in Form einer Broschüre durch das Aktionsbündnis „Wir sind die Zukunft“ herausgegeben. Die Vollversammlung des Stadtrates hatte 2013 beschlossen, dass die Online-Jugendbefragung alle drei Jahre durchgeführt und ausgewertet wird.