„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“, sagte einst Heinrich Heine – und er sollte Recht behalten. Nationalsozialisten und deutsche Akademiker verbrannten 1933 in mehr als 100 Städten tonnenweise Bücher pazifistischer, oppositioneller, jüdischer, marxistischer und anderer politisch missliebiger Schriftsteller. Diese Brandstiftung war der demonstrativ inszenierte Auftakt der Vernichtung von Kultur, Städten und am Ende auch von Menschen. In München fand auf dem Königsplatz ein ähnlich inszenierter „Verbrennungsakt“ wie in Berlin statt. Bei strömendem Regen standen über 50.000 Menschen den Brandstiftern bei. Nach 1945 wurden die Bücherverbrennungen oft als symbolischer Akt verharmlost.
Der Künstler Wolfram Kastner erinnert am Donnerstag, 4. Mai, ab 19 Uhr im NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, an die Bücherverbrennung und an die verfolgten und verbotenen Autoren. Mit Bild und O-Ton informiert er über die Geschichte der Bücherverbrennungen und den bis heute mühsamen Weg der Erinnerung: ein Plädoyer für Kunst- und Meinungsfreiheit.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.