Begleitend zur Ausstellung „Revolutionär und Ministerpräsident – Kurt Eisner (1867-1919)“ im Münchner Stadtmuseum zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 16. bis 25. Mai vier Fernsehfilme aus den Jahren 1969 bis 1989, die jeweils sehr unterschiedlich mit dem Thema umgehen. Die Kuratorin der Ausstellung, Ingrid Scherf, hält Einführungen zu den Filmen.
Kurt Eisner (geboren am 14. Mai 1867) erlangte vor allem als Anführer der Novemberrevolution von 1918 in München historische Bedeutung. Nach dem Sturz des letzten bayerischen Königs Ludwig III. rief Eisner am 8. November 1918 die bayerische Republik als „Freistaat“ aus und wurde von der Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach nur rund 150 Tagen Regierungszeit wurde er am 21. Februar 1919 auf offener Straße erschossen, die Räterepublik hielt sich nur wenig länger: Am 1. Mai wurde sie durch Freikorps niedergeschlagen.
Die Filmreihe eröffnet mit dem zweiteiligen Fernsehfilm „Die Münchner Räterepublik“ (1971) von Helmuth Ashley (Teil 1: Dienstag, 16. Mai, und Teil 2: Mittwoch, 17. Mai, jeweils um 18.30 Uhr). „Rotmord“ (1969) von Peter Zadek, ein experimenteller Film nach einem Stück von Tankred Dorst, will den Zuschauer nicht in die Zeit hineinversetzen, sondern durch filmische Verfremdungseffekte eine Distanz zum Geschehen schaffen. Zugleich werden Bezüge zum München der späten 1960er-Jahre hergestellt (Dienstag, 23. Mai, um 18.30 Uhr). In „Revoluzzer, Räte, Reaktionäre“ (1969) von Wolfgang Kahle und Georg Walschus wird die Entwicklung Bayerns vom Beginn der Revolution bis zu deren Niederschlagung nachvollzogen. Zahlreiche Zeitzeugen kommen zu Wort (Donnerstag, 25. Mai, um 19 Uhr). Der Dokumentarfilm „Es geht durch die Welt ein Geflüster. München 7. November 1918 bis 2. Mai 1919“ (1989) von Ulrike Bez, widmet sich ganz den Arbeiterinnen und Arbeitern, die die Revolution miterlebten. Im Film werden Interviews und zeitgeschichtliche Filmdokumente miteinander verwoben (Donnerstag, 25. Mai, 19 Uhr). Die Regisseurin Ulrike Bez ist zu Gast. Weitere Infos sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft und unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film. Kartenreservierungen sind unter Telefon 233 – 964 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge.
Die Ausstellung zu Kurt Eisner ist vom 12. Mai bis 8. Oktober im Münchner Stadtmuseum zu sehen.