Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) legt dem Stadtrat morgen ein Konzept zur Eindämmung der Coffee-To-Go-Becherflut vor und setzt erneut auf Mehrweg. Im Herbst 2017 startet der AWM – vorbehaltlich der Zustimmung durch das Gremium – dazu eine stadtweite Kampagne, die zum Ziel hat, die Münchnerinnen und Münchner für das Thema zu sensibilisieren, zu informieren und zur Abfallvermeidung zu motivieren. „Wir wollen bei den Bürgerinnen und Bürgern eine Bewusstseins- und im Idealfall eine Verhaltensänderung in Sachen Abfallvermeidung bewirken“, sagt Axel Markwardt, Erster Werkleiter und Kommunalreferent. „Mehrweg- statt Einwegbecher, das ist unsere Devise. In der Kampagne werden wir deshalb mit einem Coffee-To-Go-Riesenbecher auf die Problematik aufmerksam machen und Alternativen aufzeigen“, betont Markwardt. Die vier Meter hohen Becher werden weithin sichtbar sein und an sechs bis acht prominenten Standorten in München aufgestellt. Das Volumen der Riesenbecher entspricht genau dem Inhalt der zirka 190.000 Coffee-To-Go-Becher, die täglich in München anfallen und verdeutlicht damit visuell die Dimension der Problematik.
Gleichzeitig nimmt der AWM an den Runden Tischen des Bayerischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz sowie dem Referat für Arbeit und Wirtschaft teil, um Lösungen zur Eindämmung der Becherflut zu suchen. Die Stadtverwaltung wird mit gutem Beispiel voran gehen, ein „internes“ Zeichen setzen und die Einwegbecher aus den städtischen Kantinen verbannen.
Nach einer Erhebung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden bundesweit jährlich zirka 2,8 Milliarden Coffee-To-Go-Becher verbraucht. Dies sind rund 320.000 Stück pro Stunde. Dafür werden gewaltige Mengen an Holz, Kunststoff, Wasser und Energie benötigt. Pro Jahr entstehen so bundesweit rund 40.000 Tonnen völlig unnötiger Abfall. Die Zahl der möglichen Verkaufsstellen für Einwegbecher ist enorm: Laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) gibt es in München zirka 9.000 Betriebe mit der Erlaubnis, Kaffee auszuschenken.
Der AWM beabsichtigt mit der Kampagne, die Münchnerinnen und Münchner zu einem nachhaltigeren Lebensstil zu motivieren, Mehrweg- anstatt Einwegbecher zu verwenden und damit zum Umweltschutz beizutragen.