Die Landeshauptstadt beteiligt sich an dem bundesweiten Forschungsprojekt „SiBa – Sicherheit im Bahnhofsviertel“. Teil dieses Projekts ist eine große Bürgerbefragung Anfang Juni, bei der stadtweit rund 12.000 Fragebögen versendet werden. Demnächst werden die ersten Fragebögen in den Briefkästen liegen.
Im März wurden bereits rund 150 Haushalte in zwei Stadtbezirken befragt. Dabei handelte es sich um einen Vortest zum Anpassen des Fragebogens. Jetzt folgt die große Befragung. Rund 12.000 zufällig ausgewählte Haushalte erhalten einen Fragebogen zu ihrem Sicherheitsempfinden, ihrem Lebensgefühl sowie zu kriminalpräventiven und städtebaulichen Maßnahmen in der Stadt und insbesondere im Bahnhofsviertel.
Das Verbundprojekt steht unter der Leitung der Stiftungsprofessur für Kriminalprävention und Risikomanagement an der Universität Tübingen. Beteiligt ist auch der Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit an der Bergischen Universität Wuppertal.
Als Ankunftsort und Tor zur Innenstadt sollen Bahnhofsviertel das Aushängeschild von Städten sein. Vielfach gibt es jedoch in Bahnhofsgebieten verschiedene Problemlagen. Das liegt laut Dr. Tim Lukas von der Bergischen Universität Wuppertal daran, dass „sie Knotenpunkt für Reisende und Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Menschen einer Stadt mit ihren je unterschiedlichen Aufenthaltsabsichten sind“. „Dazu müssen wir die unterschiedlichen Sicherheitsinteressen der Menschen kennen. Wir wollen das Gebiet um den Hauptbahnhof sicherer machen“, so Professorin Dr. Rita Haverkamp von der Universität Tübingen.
Der Fragebogen wurde von den am Projekt beteiligten Lehrstühlen entwickelt, die wissenschaftliche Befragung wird von der Forschungsgruppe durchgeführt und ausgewertet. Neben der Bürgerbefragung sind auch Interviews mit den unterschiedlichen Gruppen im Umfeld des Hauptbahnhofs sowie Begehungen und Workshops vorgesehen. Die Ergebnisse des Projekts fließen in ein Präventions- und Handlungskonzept ein.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das auf drei Jahre angelegte Projekt im Rahmen der Forschung für die zivile Sicherheit. Beteiligt sind Düsseldorf, Leipzig und München. Die Städte werden von den Universitäten mit Unterstützung des Deutschen Forums für Kriminalprävention, des Deutschen Präventionstags und des Deutsch-Europäischen Forums für urbane Sicherheit in den kommenden Jahren untersucht. Weitere Informationen auf www.siba-projekt.de und www.sifo.de.