„Ausbauoffensive Werkswohnungen“ – Was haben die Stadtwerke München für ihre Mitarbeiter erreicht?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Johann Altmann, Dr. Josef Assal, Eva Caim, Richard Progl und Mario Schmidbauer (Fraktion Bayernpartei) vom 29.3.2018
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 29.03.2018 führten Sie als Begründung aus:
„Im Jahr 2011 haben die Stadtwerke München (SWM) eine ‚Ausbauoffensive Werkswohnungen‘ angekündigt. Bis 2022 waren 500 zusätzliche Wohnungen für Mitarbeiter geplant, das Projekt sollte sogar Vorbildcharakter für andere Unternehmen in der Stadt haben, die Attraktivität der SWM als Arbeitgeber stärken und ein entscheidender Vorteil bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal sein.
Anscheinend ist die groß angekündigte Offensive aber schnell ins Stokken geraten – obwohl die SWM über große Schwierigkeiten klagen, z. B. Bus- und TrambahnfahrerInnen zu finden, da diese sich im teuren München kaum noch eine Wohnung leisten können.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand einer Stellungnahme der Stadtwerke München GmbH wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Wie weit ist die „Ausbauoffensive Werkswohnungen“ der SWM tatsächlich gediehen? Wie weit sollte sie planmäßig sein? Wodurch erklären sich die Verzögerungen?
Antwort der SWM:
Wie im Jahr 2011 angekündigt, halten die SWM an ihrem ehrgeizigen Ziel fest, im Rahmen der Wohnungsbauoffensive zusätzlich zu den rd. 550 Bestandswohnungen rd. 500 weitere Wohnungen für Mitarbeiter in München zu schaffen. Seinerzeit wurde in Aussicht gestellt, das Programm bis 2020 abzuschließen. Nach gegenwärtigem Stand werden die letzten Wohnungen im Jahr 2022 bezogen, d.h. es ergibt sich eine geringfügige Verzögerung. 2016 wurden an 3 Standorten rd. 50 Wohneinheiten an Mitarbeiter übergeben. Mitte 2018 wird ein Projekt der Wohnungsbauoffensive mit 19 Wohnungen in der Kuglerstraße in Haidhausen bezugsfertig sein, Anfang 2019 noch ein weiteres Projekt mit 56 Wohnungen in der Dantestraße in Neuhausen. In den Jahren 2020 bis 2022 wird dann jedes Jahr ein großes Objekt mit rd. 100 - 120 Wohneinheiten fertiggestellt. Daneben werden noch 2 kleinere Objekte in dem Zeitraum realisiert. Mit Ausnahme eines Projektes liegen für die Vorhaben genehmigte Bauanträge vor. Nach und nach verwirklichen die SWM ihr Versprechen – München darf sich auf einige neue attraktive Wohnungen in den kommenden Jahren freuen!
Frage 2:
Sind die Stadtwerke mittlerweile von Ihrer Idee der Ausbauoffensive abgerückt?
Antwort der SWM:
Die SWM Wohnungsbauoffensive ist in vollem Gange und verläuft nach Plan – von einem Abrücken von unserer Idee kann also nicht die Rede sein. Sowohl als Instrument der Mitarbeitergewinnung wie -bindung betrachten die SWM die Wohnungsbauoffensive als essentiell wie auch als substanzieller Beitrag zur Entlastung des angespannten Münchner Wohnungsmarktes.
Frage 3:
Laut Medienberichten haben einige Mitarbeiter der SWM eine eigene Ge- nossenschaft gegründet, um günstige Wohnungen zu bauen. Wird diese von Seiten der SWM unterstützt? Wenn ja, wie?
Antwort der SWM:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SWM haben eine neue Wohnungsgenossenschaft ‚Stadtwerkschaft eG‘ gegründet. Die SWM haben bereits von Anfang an die Idee des Betriebsrates begrüßt und die Gründungsphase der Stadtwerkschaft auch beratend unterstützt. Das Vorhaben der Stadtwerkschaft eG, gemeinsamen Wohnraum zu schaffen, bewerten die SWM als sehr positiv und haben sich grundsätzlich bereit erklärt, auf dem Planungsgebiet Zschokke-/Westendstraße ein Baufeld mit circa 80 Wohneinheiten für eine Bebauung durch die Stadtwerkschaft eG zusätzlich zu den übrigen Baufeldern für genossenschaftliches Wohnen zur Verfügung zu stellen.
Frage 4:
Wer bewohnt die bisher vorhandenen Werkswohnungen der SWM? Welche Mitarbeitergruppe (FahrerInnen, Büroangestellte, Führungskräfte etc.) profitiert am meisten von den Wohnungen?
Antwort der SWM:Die Werkswohnungen werden zum überwiegenden Teil von aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtwerke München bewohnt. Rund ein Viertel der Wohnungen werden von im Ruhestand befindlichen Mitarbeitern oder deren Witwen/Witwern bewohnt. Eine Unterscheidung zwischen den angefragten Gruppen wird von Seiten der SWM nicht vorgenommen. Eine Aussage kann aber in jedem Fall dahingehend getroffen werden, dass etwa 50% der Wohnungen an Mitarbeiter des Bereichs Mobilität vermietet sind. Grundsätzlich sollen alle Beschäftigtengruppen der SWM von den Angeboten ihres Arbeitgebers profitieren, allerdings wird ein Schwerpunkt auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den unteren Entgeltgruppen gelegt. Die freiwillige und umfassende Realisierung von gefördertem Wohnraum entsprechend dem ‚München Modell Miete‘ trägt diesem Umstand unter anderem Rechnung.
Frage 5:
Wäre es möglich, auf dem Gelände des geplanten neuen Trambahn-Betriebshofs in der Ständlerstraße noch Werkswohnungen unterzubringen?
Antwort der SWM:
Auf dem Areal des Betriebshofes bestehen aufgrund der geplanten baulichen Dichte und der Nähe zu den geräuschemittierenden Einrichtungen der Verkehrsbetriebe keine Möglichkeiten zum Bau von Werkswohnungen.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.