Abgleichung von Mobilitätserhebungen der Befragung „Mobilität in Deutschland“ mit den Untersuchungen der MVG
Antrag Stadtrats-Mitglieder Paul Bickelbacher, Herbert Danner, Anna Hanusch und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen – rosa Liste) vom 29.12.2017
Antwort Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Sie beantragen eine Abgleichung von Mobilitätserhebungen der Befragung „Mobilität in Deutschland“ mit den Untersuchungen der MVG. Die Mobilitätserhebung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) wird seit 2002 als Folge der vorhergehenden KONTIV-Erhebungen regelmäßig unter Beteiligung der Landeshauptstadt München durchgeführt. Der Inhalt des Antrages betrifft damit eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Zu Ihrem Antrag vom 29.12.2017 teilt Ihnen das Referat für Stadtplanung und Bauordnung in Abstimmung mit der MVG Folgendes mit:
Die Befragung „Mobilität in Deutschland“ (MiD) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird nach 2002 und 2008 erneut durchgeführt. Nach der Datenerhebung (Befragung) 2016/2017 werden die Daten derzeit ausgewertet und aufbereitet und stehen nach Datenfreigabe durch das BMVI voraussichtlich im Sommer/Herbst 2018 zur Verfügung.
Die Landeshauptstadt München hat sich erneut an der MiD durch eine Vergrößerung der Stichprobe für München auf insgesamt 5.000 Haushalte beteiligt (siehe Beschluss der Vollversammlung vom 23.9.2015, Sitzungsvorlagen Nr. 14-20/V 03899). Die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH und die Münchner Verkehrsgesellschaft haben ebenfalls regionale Zusatzstichproben beauftragt. Die Ergebnisse sollen in einem gemeinsamen Ergebnisbericht (Broschüre) für die Landeshauptstadt München, die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH und die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH dargestellt und veröffentlicht werden.
Durch die gemeinsame Auswertung der Stichproben kann der MVV-Verbundraum als Ganzes mit den vielfältigen Verflechtungen zwischen Umlandund Stadt betrachtet und erfasst werden. Daraus können im Ergebnis sowohl Erkenntnisse über die Mobilität im Verkehrsraum München als auch in den Teilräumen abgeleitet werden. Eine methodisch direkte Vergleichbarkeit der MiD-Daten für die Landeshauptstadt München, für die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH und für die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH ist dadurch ausdrücklich gegeben.
Die gemeinsame Auswertung ermöglicht aufgrund der größeren Stichprobe auch eine differenziertere Erfassung von Haushalts- und Personenmerkmalen und eine fein gegliederte Auswertung der Ergebnisse. So kann speziell die Mobilität nach soziodemographischen Gruppen, z. B. von Kindern, Frauen bzw. Männern, Rentner, etc. analysiert werden.
In der Berichterstattung für den Großraum München werden zentrale Informationen zur Studie und zur Erhebungsmethodik sowie grundlegende Strukturmerkmale der befragten Personen (z. B. Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln, Wohnlagen sowie soziodemographische Merkmale) in der Region vorgestellt. Zudem erfolgen detaillierte Analysen zur erhobenen Mobilität am Stichtag (Mobilitätsraten, Wegezwecke, Hauptverkehrsmittelnutzung, Wegedauern und Wegelängen). Darüber hinaus werden vertiefte Aussagen zu Teilbereichen (z. B. ÖPNV-Kunden und ÖV-Kundenpotenziale, Radverkehr, Multimodalität, Sharing-Angebote, Nahversorgung, Einpendler) getroffen. Im Besonderen werden auch anhand der Stichtagsergebnisse „ökologische Fußabdrücke“ der befragten Personen ermittelt und die CO2-Emissionswerte bezüglich aller Verkehrsmittel dargestellt. Für sämtliche Kenndaten können mögliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern dargestellt werden.
Alle Ergebnisse sind aufgrund des einheitlichen Studiendesigns miteinander vergleichbar.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.