Die Landeshauptstadt München vergibt die diesjährigen Starter-Filmpreise an Sylvain Cruiziat und Mila Zhluk für „Find Fix Finish“, Jovana Reisinger für „Pretty Girls Don‘t Lie“ und Anatol Schuster für „luft“. Anna und Tanja Schmidbauer erhalten für „PAN“ den Starter-Filmpreis/ Produktion. Des Weiteren werden Kinoprogrammpreise vergeben an Bruno Börger – City Kinos München, François Duplat und Georg Kloster – Kino Solln, Markus Eisele und Christian Pfeil – Monopol Kino, Anne Harder – Neues Maxim, Louis Anschütz – Studio Isabella, Marlies Kirchner – Theatiner Film.
Mit den mit 6.000 Euro dotierten Starter-Filmpreisen werden jährlich drei künstlerisch herausragende Projekte des Münchner Regie-Nachwuchses ausgezeichnet. Weiterhin wird der „Starter-Filmpreis / Produktion“, gestiftet von ARRI Media GmbH, als geldwerte Leistung in Höhe von 6.000 Euro für die Postproduktion eines künftigen Films vergeben.
Die heuer erstmalig mit 7.500 Euro dotierten Kinoprogrammpreise werden an Münchner Filmtheater mit künstlerisch wertvollem Programmangebot vergeben, die eine wichtige Rolle für die Kinokultur der Stadt spielen. Über die Vergabe hat der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München in seiner Sitzung am 14. Juni auf Vorschlag einer Jury entschieden.
Aus den Jurybegründungen Starter-Filmpreise:
Sylvain Cruiziat und Mila Zhluktenko: FIND FIX FINISH
Drei US-Drohnenpiloten berichten nüchtern von ihrer Arbeit, beschreiben militärische Routine und alltägliche Szenen, beobachtet aus der Vogelperspektive. Die Ästhetik der Bilder zieht den Zuschauer hinein ins Geschehen und baut zugleich Distanz auf. Was passiert, wenn die Menschen auf den Bildschirmen nicht mehr als Menschen wahrgenommen werden, sondern als Objekte einer High Value Target List, zeigen Sylvain Cruiziat und Mila Zhluktenko eindrucksvoll und mit starker stilistischer Stimme in ihrem dokumentarischen Kurzfilm.
Jovana Reisinger: PRETTY GIRLS DON’T LIE
Absichtlich laienhaft und voller Lust an der Inszenierung versammelt PRETTY GIRLS DON’T LIE Protagonisten eines anderen München, die im realen Leben aus der freien Kunstszene stammen, mit denen Jovana Reisinger ein schillerndes Pop-Korrektiv zum offiziellen Narrativ der Touristen- information lebendig werden lässt. Wir wünschen uns mehr von diesem Münchner Anarcho-Dadaismus, weil er uns an die subversive Kraft erinnert, die in der Isarmetropole Geschichte geschrieben hat.
Anatol Schuster: luft
Luft ist unsichtbar. Luft ist Essenz. Luft ist der Stoff, den es zum Leben braucht. Als Atem wird der schnöde Sauerstoff zum Seelenstoff in vielen Kulturen. Gleichzeitig: Sich Luft machen heißt auch der Persönlichkeit Raum geben, sich zu entfalten. Diese Assoziationsräume sind ohne Zweifel groß, aber sie passen zur Ambition dieses Films, der nur scheinbar einen ganz einfachen Titel trägt: luft. Von Anatol Schuster.
Starter-Filmpreis / Produktion Anna Roller (Regie) und Tanja Schmidbauer (Produktion): PA N
Eine junge Frau auf einer Party. Sie tanzt ausgelassen zur Musik, immer entgrenzter, bis sie mit einem Mal wie ein wildes Tier in die Kamera blickt. Und zu dem wird sie am Ende auch, in diesem ungewöhnlichen Film der jungen Münchner Regisseurin Anna Roller. „PAN“ ist ein Horrorthriller, versiert umgesetzt, mit einer eigenen, wuchtigen Bildsprache und dem Willen, sich selbst ernst zu nehmen.
Die ausführlichen Jurybegründungen sind für die Starter-Filmpreise unter http://tiny.cc/starterfilmpreis und für die Kinoprogrammpreise unter dem Link http://tiny.cc/kinoprogrammpreis abzurufen. Der Jury gehörten an: Dunja Bialas (Artechock Filmmagazin), Marga Boehle (Filmkritikerin), Zoran Gojic (Filmkritker Münchner Merkur), Christoph Gröner (Filmfest München), Noni Lickleder (Goethe-Institut, Film), Yulia Lokshina (Preisträgerin 2017) und aus dem Stadtrat Kathrin Abele und Christian Vorländer (SPD-Fraktion), Ulrike Grimm und Walter Zöller (CSU-Fraktion) und Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen - rosa liste).