Am Donnerstag, 21. Juni, 19 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, im Auditorium zum Zeitzeugengespräch mit Dr. Eva Umlauf ein.
Geboren 1942 im Arbeitslager Nováky, einem slowakischen Durchgangslager, wurde Eva Umlauf im Alter von zwei Jahren mit ihrer Mutter in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Hier wurde dem Kleinkind die KZ-Nummer eintätowiert. „Vergessen Sie das Kind, es wird nicht leben“ – dieser Satz erschütterte Eva Umlaufs Mutter Anfang 1945 in Auschwitz. Ihre Tochter war abgemagert und todkrank. Nur knapp überlebten die schwangere Mutter und ihre Tochter den dreimonatigen KZ-Aufenthalt bis zur Befreiung 1945. Eva Umlauf kann sich später nicht an diese Zeit erinnern, dennoch liegt das Erbe ihrer Vergangenheit unter der Oberfläche und prägt ihren gesamten Lebensweg.
Nachdem sie die Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit lange Zeit verdrängt hat, bekennt sich Eva Umlauf 2011 in Auschwitz schließlich öffentlich als Überlebende des Holocaust. Im Gespräch mit Felizitas Raith vom NS-Dokumentationszentrum München erzählt sie von der Suche nach den Spuren ihrer Vergangenheit und ihrer ermordeten Familie.
Eva Umlauf studierte in Bratislava Medizin. Seit 1967 lebt sie in München und ist hier als Kinderärztin und Psychotherapeutin tätig. Der Eintritt ist frei.