Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt in der kommenden Woche zu folgenden zwei Veranstaltungen ein:
- Am Dienstag, 26. Juni, 17.30 Uhr, Treffpunkt Foyer, findet im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus“ eine Führung statt. Die Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums München
behandelt die Geschichte der Technischen Hochschule München (heute Technische Universität) zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von Lehre und Forschung an den einzelnen Fakultäten und die Ideologisierung und Militarisierung der ganzen Hochschule. Die Sonderausstellung dokumentiert insbesondere die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Kriegsvorbereitung und Rüstung. Des Weiteren ist die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Hochschullehrer in den Jahren 1933 und 1934 ebenso Thema wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Professoren im NS-Regime.
Auch die Phase der Entnazifizierung und der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus an der Hochschule nach 1945 wird betrachtet.
Die Ausstellung „Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus“ ist noch bis zum 26. August zu sehen. Während der Laufzeit der Ausstellung wird an jedem Dienstag um 17.30 Uhr (ausgenommen Feiertage) ein Rundgang durch die Ausstellung angeboten.
Die Teilnahme am Rundgang ist im Eintritt inbegriffen; die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Unter veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de ist eine Voranmeldung per E-Mail möglich.
-Am Mittwoch, 27. Juni 19 Uhr, liest der Schriftsteller Michael Krüger im Auditorium aus dem Buch „Der gefesselte Wald. Gedichte aus Buchenwald“ Texte von ehemaligen KZ-Häftlingen vor.
Der französische Künstler André Verdet schloss sich während des Zweiten Weltkriegs der französischen Résistance an. Er wurde 1944 von der Gestapo festgenommen und im Konzentrationslager Auschwitz, später im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Über diese Zeit gab er nach seiner Befreiung 1945 die „Anthologie des poèmes de Buchenwald“, eine Sammlung von 55 Gedichten, heraus, die Verdet und Mithäftlinge während ihrer Haft im KZ Buchenwald verfasst hatten. Die Gedichte sind unter den schwierigsten Bedingungen geschrieben worden, denn sowohl auf den Besitz von Schreibmaterial als auch auf das Schreiben von Texten stand im Lager die Todesstrafe.
Eine Neuauflage des Buches erschien 1995 in Frankreich. In Deutschland blieben diese Gedichte jedoch vollkommen unbeachtet, bis Wulf Kirsten und Annette Seeman 2013 im Wallstein Verlag eine deutsche Ausgabe unter dem Titel „Der gefesselte Wald“ vorlegten. Sie dokumentieren ein bislang unbekanntes Bild vom Lageralltag, der auch von einem beispielhaften Überlebensprogramm der Autorinnen und Autoren geprägt war. Der Eintritt ist frei.