München erhält 1,1 Millionen Euro vom Bund zum Aufbau einer Datenplattform zur Mobilität. Bundesminister Andreas Scheuer hat der Landeshauptstadt München den Förderbescheid jetzt in Berlin überreicht. Die Plattform „Verbesserung der Verkehrsdatensituation in München für die Planung und Bewertung verkehrsplanerischer und -steuernder Maßnahmen“ wird durch das Programm „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ im Rahmen des „Sofortprogramms Saubere Luft 2017“ der Bundesregierung gefördert. Start ist im Juli unter der Federführung des Referats für Arbeit und Wirtschaft. Beteiligt an dem Projekt sind das Kommunalreferat, das Kreisverwaltungsreferat, das Referat für Gesundheit und Umwelt, das Referat für IT, das Referat für Stadtplanung und Bauordnung sowie die Stadtwerke München SWM. Assoziierte Partner sind die TU München, die Universität der Bundeswehr, die UnternehmerTUM, BMW, Nokia und TÜV Süd.
Das Projektkonsortium soll eine umfassende digitale Plattform für München aufbauen. Mit ihrer Hilfe sollen Maßnahmen des Verkehrsmanagements auf ihre Wirkung hinsichtlich der Einhaltung von Immissionsgrenz- werten oder der Qualität von Erreichbarkeit und Mobilität in der Stadt untersucht werden.
Durch eine verbesserte Datenerfassung und die Einbeziehung aller Verkehrsträger sollen durch Simulationen wirksame verkehrsplanerische und -steuernde Maßnahmen für Städte identifiziert werden. Die Plattform soll es den beteiligten Referaten der Stadt sowie den Verkehrsbetrieben ermöglichen, kurz- bis mittelfristige Maßnahmebündel zu planen, zu evaluieren und miteinander zu vergleichen. Durch die transparente Darstellung von Wirkungen soll der politische Entscheidungsprozess zur Umsetzung von Maßnahmen unterstützt und beschleunigt werden.
Bürgermeister Josef Schmid: „Mobilität in der wachsenden Stadt ist eine zentrale Herausforderung in München. Wirtschaftliche Entwicklung und Lebensqualität in einer Großstadt hängen von leistungsfähigen und intelligenten Verkehrsmodellen ab. Ich freue mich, dass München nun mit Förderung durch die Bundesregierung ein Projekt erhält, das durch Datenanalyse hilft, den Verkehr in der Stadt zu optimieren und die Luftqualität zu verbessern.“
Wichtigste Anwendungsfälle des Projekts sind die Radverkehrsplanung, vernetzte Verkehrssysteme sowie Verkehrssicherheit und Baustellenmanagement.
Im Mittelpunkt bei der Radverkehrsplanung steht zum Beispiel die Simulation von Radschnellwegen und die Betrachtung von deren Auswirkungen auf den lokalen Verkehr. Im Zusammenhang mit vernetzten Verkehrssystemen sollen die Auswirkungen von Mobilitätsstationen sowie die Einrichtung und Bevorzugung von Carsharing-Parkplätzen auf die Verkehrsmittelwahl und Fahrleistung untersucht werden.
Für das Themenfeld Verkehrssicherheit und Baustellenmanagement sind zum Beispiel vermessungstechnische Straßenbefahrungen mit 3D-Aufnahmen des Straßenraums geplant sowie die Verkehrszeicheninventarisierung in Modellquartieren. Schließlich sollen Schlussfolgerungen für Verkehrssicherheit und Baustellenmanagement und die Möglichkeiten der NOx-Reduzierung gezogen werden.