Heute beherbergen sie Künstler, Handwerker, eine Kita sowie die Kinder- und Jugendfarm. Doch während der Zeit der NS-Herrschaft waren die Baracken des Zwangsarbeiterlagers an der Ehrenbürgstraße in Aubing ein Ort des Unrechts, an dem bis zu 1.000 „Fremdarbeiter“ unter menschenunwürdigen Umständen eingepfercht waren. Als seltene bauliche Zeugen der massenhaften Zwangsarbeit sind die heute noch erhaltenen acht Baracken von großer historischer Bedeutung und stehen daher unter Denkmalschutz.
Um diesen in Süddeutschland einmaligen Ort für die Zukunft zu erhalten und gleichzeitig die Wahrung und differenzierte Herausarbeitung der geschichtlichen Identität dieses Wohn- und Arbeitsortes zu stärken, hat der Stadtrat bereits 2015 die Gesellschaft für Stadterneuerung beauftragt, ein Sanierungskonzept zu erarbeiten, das die Vollversammlung nun beschlossen hat.
Kommunalreferent Axel Markwardt: „Das jetzt beschlossene Konzept sieht vor, die geschichtlichen Spuren des Ortes deutlicher herauszuarbeiten. Dazu ist geplant, die Gebäude und Zäune vom zum Teil sehr dichten Bewuchs zu befreien. Zudem ist eine behutsame, denkmalgerechte Sanierung der acht verbliebenen Baracken vorgesehen. Die Kinder- und Jugendfarm kann auch zukünftig in der von ihr genutzten Baracke 8 bleiben. Als neuer Nutzer des Geländes kommt künftig eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums hinzu, um das geschichtsträchtige Areal als Lern- und Erinnerungsort auszugestalten.“
Die ersten Sanierungsarbeiten sollen noch 2018 beginnen. Die Gesamtverwaltung des Geländes geht dann an die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG über. Mit dieser großangelegten Sanierung wird die Stadt München ihrer Verantwortung gerecht, ein in Süddeutschland einmaliges Lagerensemble zu erhalten und der Öffentlichkeit noch stärker ins Bewusstsein zu rücken.