Aktion für mehr Fleisch aus artgerechter Tierhaltung Archiv
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Rathaus Umschau 131 / 2018, veröffentlicht am 12.07.2018
Mit einer Auftaktveranstaltung hat das Referat Gesundheit und Umwelt (RGU) am Mittwoch die Initiative „Zu Tisch – besser iss das“. gestartet. Die Aktion wirbt für mehr Fleisch aus artgerechter Tierhaltung in der Gastronomie. Im Gasthaus Xavers hatte das RGU, Biostadt München, zusammen mit der Genussgemeinschaft „Städter und Bauern“ Gastwirte und Erzeuger eingeladen, die an der Initiative teilnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen wollen.
„Das Thema Fleisch aus artgerechter Tierhaltung aus der Region – also auch ohne lange Transportwege – liegt uns besonders am Herzen“, erklärt Stephanie Jacobs, Umweltreferentin der Stadt München. „Wir wollen Genuss und Tierwohl im wahrsten Sinne näher zusammenbringen. Mehr Wert legen auf Herkunft, Qualität und Geschmack zahlt sich aus für beide Seiten: Gastwirt und Gäste.“
Was haben die Wirtinnen und Wirte davon?
Jeder Gastronomiebetrieb kann mitmachen, egal ob biozertifiziert oder nicht. Im Vordergrund steht die Kommunikation zwischen Erzeugern, Gästen und Gastronomen. Alleinstellungsmerkmale, stärkere Kundenbindung, weniger Preisdiskussionen – das sind nur einige der Vorteile, die die Inititative für die teilnehmenden Betriebe erreichen will. Durch die anschauliche Darstellung der Lebenssituation der Tiere verstehen die Gäste, warum die Portion manchmal etwas kleiner ist, das Fleisch gut schmeckt, und warum der Preis für Fleischgerichte etwas höher ist, da der Aufwand und die benötigte Fläche größer sind und das Wachstum der Tiere länger dauert und damit für die Tierhalter höhere Kosten entstehen.
Was haben die Gäste davon?
Der Gast hat einfach mehr Auswahl, denn auf der Speisekarte stehen jetzt auch Gerichte mit Produkten aus artgerechter Haltung. Sogenannte „Außer-Haus-Vegetarier“, die zwar zuhause Fleisch essen, aber nicht in einem Lokal, weil sie nicht wissen, woher das Fleisch stammt, bekommen hier eine wichtige Alternative. Und Gäste, die sich mit dem Thema artgerechte Haltung von Tieren vorher noch nicht befasst hatten, kommen damit nun auf gute Weise in Kontakt.
Wie profitieren die Bäuerinnen und Bauern aus der Region?
Immer mehr Betriebe machen Direktvermarktung. Mit „Zu Tisch – besser iss das“ erschließen sich neue Absatzkanäle. Mit teilnehmenden Gastronomiebetrieben haben sie wertschätzende Kunden und Konsumenten. Die Bäuerinnen und Bauern aus der Region bekommen das gute Gefühl vermittelt, dass sich der eigene Einsatz für mehr Tierwohl und die viele Arbeit, die damit verbunden ist, sowohl lohnt als auch fair entlohnt wird. Die Tiere haben ein Leben, das ihrer Art gerecht wird. Dazu gehört ein großer Auslauf auf Wiesen und Weiden ebenso wie eine gute Ernährung mit Gras und Heu. Sie müssen sich keiner Schnellmast mit Hilfsstoffen aus der Veterinärapotheke unterziehen und leben länger und gesünder.
„Der Erfolg jeder Inititative liegt in ihrer Strahlkraft: Je mehr Bauern, Wirte und Gäste an einem Strang ziehen und Wert auf regionale Bio-Produkte in der Nahrungskette legen, um so mehr kann man Tieren eine artgerechte, adäquate Haltung ermöglichen“, resümiert Umweltreferentin Jacobs. „Deshalb ist es für uns jetzt wichtig, viele Gastronomen für unsere Initiative zu begeistern – egal ob Imbiss oder Edelgastronomie“.
Startteilnehmer der Initiative sind Gastronomen Klinglwirt, FeiScho, Xavers, Leib und Siegel, HolyBurger. Zu den Erzeugern/Gemeinschaften gehören Herrmannsdorfer Metzger, Tagwerk Metzgerei und Simsseer Weidefleisch. Mehr Infos unter www.zutisch-besser-iss-das.de
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