Das Sozialreferat hat heute dem Stadtrat den Jahresbericht für das Jobcenter vorgestellt. Das Jobcenter blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Von der guten Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts konnten auch die Menschen profitieren, die länger arbeitslos waren und Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche hatten. Die Integrations-Ergebnisse konnten im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden: 15.780 Men- schen nahmen mit Hilfe des Jobcenters 2017 eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf, 416 mehr als im Vorjahr. Darunter sind mit 43 Prozent viele Menschen, die bereits zwei Jahre und länger Leistungen bezogen hatten.
Die erfolgreiche Arbeit spiegelt sich auch in einem starken Rückgang der Arbeitslosigkeit seit August 2017, besonders bei den Langzeitarbeitslosen: Im Juni 2018 waren rund 7.200 Langzeitarbeitslose beim Jobcenter gemeldet und damit 13,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch die Vermittlung Geflüchteter gelingt. Im Jahr 2017 schafften 1.770 von ihnen den Sprung in eine Ausbildung oder Arbeit. Insgesamt hat das Jobcenter seine Ziele erreicht, die es mit dem Bund und der Landeshauptstadt München vereinbart hatte. Darüber hinaus hat das Jobcenter im vergangenen Jahr 563 Menschen mit Behinderung eine berufliche Perspektive eröffnet. Die hierfür eingerichtete Fachstelle soll weiter ausgebaut werden, um insbesondere Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen noch besser zu betreuen. Das Jobcenter hat hierfür spezielle Angebote mit zahlreichen Partnern geschaffen, beispielsweise ein Projekt mit der Caritas. Die Arbeitsvermittlerinnen und -vermittler in diesem Projekt werden so geschult, dass sie psychische Probleme der Kundinnen und Kunden erkennen und sie auf ihrem beruflichen Weg begleiten.
Das Jobcenter hatte 2017 durchschnittlich rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist damit eines der größten Jobcenter in Deutschland. Eine stabile Personalsituation bleibt angesichts des Fachkräftemangels in der Region eine Herausforderung. Ausreichend qualifiziertes und eingearbeitetes Personal ist unerlässlich, um auch in Zukunft gute Ergebnisse für die Menschen zu erzielen. Ein Einarbeitungspool für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leistungsgewährung unterstützt eine frühzeitige Einstellung und Qualifizierung neuer Kolleginnen und Kollegen.
Jobcenter und Sozialreferat arbeiten in den Sozialbürgerhäusern eng zusammen: Zahlreiche Jobcenter-Kundinnen und -Kunden profitierten von den Angeboten der Bezirkssozialarbeit und von kommunalen Eingliederungsleistungen wie Schuldnerberatung, Betreuung minderjähriger oder behinderter Kinder oder Pflege von Angehörigen, psychosoziale Betreuung und Suchtberatung. Anfang März 2018 hat das Jobcenter die elektronische Akte eingeführt und die Aktenhaltung per Papier abgeschafft.