Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt am Dienstag, 17. Juli, zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Um 17.30 Uhr, Treffpunkt Foyer, findet im Rahmen des Begleitprogramms zur aktuellen Sonderausstellung „Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus“ ein Rundgang statt.
Die Sonderausstellung behandelt die Geschichte der Technischen Hochschule München (heute Technische Universität) zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von Lehre und Forschung an den einzelnen Fakultäten und die Ideologisierung und Militarisierung der ganzen Hochschule. Die Sonderausstellung dokumentiert insbesondere die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Kriegsvorbereitung und Rüstung. Des Weiteren ist die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Hochschullehrer in den Jahren 1933 und 1934 ebenso Thema wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Professoren im NS-Regime. Auch die Phase der Entnazifizierung und der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus an der Hochschule nach 1945 wird in einem Ausblick betrachtet.
Die Teilnahme am Rundgang ist im Eintritt inbegriffen; die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Voranmeldungen bitte per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de.
- Um 19 Uhr, hält der Journalist und Autor Martin Pollack im Auditorium den Vortrag „Im Abgrund der Familie“.
Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist immer schwierig, wenn diese noch nahe ist, wenn sie noch zu spüren ist und die Erinnerung beherrscht. Das gilt besonders dann, wenn diese Auseinandersetzung in die eigene Familie führt, so wie es bei Martin Pollack der Fall ist. Über diese Schwierigkeiten spricht Martin Pollack in seinem Vortrag und erläutert sie anhand von einzelnen Beispielen. Er selbst wurde in einem bestimmten Milieu erzogen, geprägt von dumpfem Deutschnationalismus. In seiner Familie gehörten alle männlichen Mitglieder Burschenschaften an, alle waren sie Antisemiten und Nationalsozialisten.
Zudem spricht Pollack über die Arbeit mit Erinnerung und über die Konfrontation mit anderen Erinnerungen – etwa mit den Erinnerungen der Nachfahren von Opfern. Der Eintritt ist frei.