Das Projekt „X Shared Spaces“ der Münchner Kammerspiele untersucht die sich radikal verändernden Lebenswelten unter den Bedingungen des digitalen Zeitalters, die Zukunft von Stadtgesellschaften und Chancen, Widersprüche und Risiken der Ökonomien von morgen.
Im Rahmen von PAM 2018 wird beim dritten Teil der Reihe von Donnerstag, 19. Juli, bis Sonntag, 22. Juli, der Stadtteil Ludwigsvorstadt mit Kunstprojekten von Mariam Ghani, Leon Eixenberger und Franz Wanner zum Schauplatz. Ein zirka zweieinhalbstündiger Spaziergang verbindet die drei Stationen. Startpunkt der Route ist jeweils am Club 29, Dachauer Straße 29. Die Touren starten im 10 Minuten-Takt. Am Donnerstag, 19. Juli, von 16 bis 20.30 Uhr, Freitag, Samstag und Sonntag, 20., 21. und 22. Juli, von 15 bis 20.30 Uhr. Tickets sind unter www.muenchner-kammerspiele.de für 19 Euro im Vorverkauf erhältlich.
Mariam Ghani greift die Symbolik der Willkommenskultur auf. In einer beeindruckenden Geste der Solidarität wurden im Herbst 2015 am Münchner Hauptbahnhof Tausende von Geflüchteten willkommen geheißen. Gemeinsam mit der Sozialgenossenschaft Bellevue de Monaco, die in der Müllerstraße drei Häuser in ein Wohn- und Kulturzentrum für Geflüchtete sowie Münchnerinnen und Münchner umgewandelt hat, geht die Künstlerin der Frage nach: Wie leben wir zusammen?
Franz Wanner thematisiert in seinem situativen Loop „Die Befragung“ die Praxis des Bundesnachrichtendienstes (BND), Asylsuchende zu befragen und ihnen bei entsprechender Kooperation eine Aufenthaltsgenehmigung in Aussicht zu stellen. Unter Druck der Öffentlichkeit wurde 2015 die Befragungspraxis für beendet erklärt und die zuständige Hauptstelle für Befragungswesen geschlossen. Franz Wanners Inszenierung simuliert eine Übung im Rahmen der Beamtenausbildung. Die Teilnehmenden werden in eine Schulungssituation involviert mit geheimdienstlichen Codes und über gegenwärtige Vorstellungen von Staatsbürgerschaft, Staatswohl, Staatsgeheimnis und Privatsphäre.
Leon Eixenbergers Projekt „Eine Fahrt einfädeln“ hat die Form einer Autofahrt durch München. Der Fokus liegt auf der Ideologie des Fahrens und ihrer derzeitigen Veränderung zum automatisierten und elektronisch gesteuerten Fahrzeug hin. Mit seinem Projekt hinterfragt Leon Eixenberger, wie weit wir bereit sind, Individualismus und das Gefühl der Freiheit technologischen Systemen unterzuordnen und dabei von einigen wenigen Großunternehmen kontrolliert zu werden.
Im Kontext der performativen Projekte finden Artist Talks im „404 – Page Not Found“, Corneliusstraße 2, statt, mit Mariam Ghani und Joanna Warsza am Donnerstag, 19. Juli, 20 Uhr, mit Franz Wanner und Maria Muhle am Freitag, 20. Juli, sowie mit Leon Eixenberger und Thomas Girst am Samstag, 21. Juli, 19 Uhr. Der Eintritt ist jeweils frei.
PAM 2018 ist die zweite Ausgabe des internationalen Kunstprojekts im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt. Ausführliche Informationen zu PAM 2018 sind in einer Broschüre abgedruckt, die in der Stadtinformation im Rathaus oder am PAM-Infopavilion am Viktualienmarkt, Eingang Frauenstraße, erhältlich ist. Informationen auch unter www.pam2018.de und bei Twitter unter #publicartmunich.