Das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- Am Sonntag, 22. Juli, 15 Uhr, findet eine thematische Fahrradstadttour statt, die zu den Münchner Orten zur Eugenik und NS-„Euthanasie“ führt. Treffpunkt ist vor dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie, Kraepelinstraße 2.
Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen etwa 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet, darunter über 2.000 Münchner Bürgerinnen und Bürger, deren Namen und Lebensdaten in einem Gedenkbuch im Juli der Öffentlichkeit übergeben werden.
Dr. Sibylle von Tiedemann, Historikerin und Co-Autorin des Gedenkbuchs für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde, und die Künstlerin Naomi Lawrence begeben sich in der Fahrradstadttour zu den Orten der ideologischen Vorläufer der eugenischen und rassenhygienischen Bewegung Münchens, stellen ausgewählte Lebensgeschichten der Akteure und Täter der Zwangssterilisation und NS-„Euthanasie“ vor und erinnern an die Opfer. Während (nicht nur) in München die Akteure und Täter nach dem Krieg ihre Karrieren nahtlos fortsetzen konnten, sind die Opfer der NS-„Gesundheitspolitik“ in Vergessenheit geraten. Mit gemeinsamen künstlerischen Interventionen während der Fahrradstadttour soll ein sichtbares Zeugnis für die Opfer und ein Gedenken an sie gegeben werden. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 15 begrenzt und nur mit einem eigenen verkehrstüchtigen Fahrrad möglich. Eine Anmeldung ist per E-Mail an svt@euthanasie-opfer-recherche.de möglich. Die Veranstaltung ist kostenfrei.
- Am Dienstag, 24. Juli, 17.30 Uhr, wird im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, Treffpunkt Foyer, ein Rundgang durch die Sonderausstellung „Die Technische Hochschule München im Nationalsozialismus“angeboten.
Die Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums München behandelt die Geschichte der Technische Hochschule München (heute Technische Universität) zur Zeit des Nationalsozialismus. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von Lehre und Forschung an den einzelnen Fakultäten und die Ideologisierung und Militarisierung der ganzen Hochschule. Die Sonderausstellung dokumentiert insbesondere die personellen, ideologischen und institutionellen Veränderungen sowie die Indienstnahme der Hochschule für die Kriegsvorbereitung und Rüstung. Des Weiteren ist die Vertreibung jüdischer und politisch missliebiger Hochschullehrer in den Jahren 1933 und 1934 ebenso Thema wie die Anpassung und Selbstmobilisierung von Professoren im NS-Regime.
Auch die Phase der Entnazifizierung und der Umgang mit der Zeit des Nationalsozialismus an der Hochschule nach 1945 wird in einem Ausblick betrachtet. Treffpunkt zum Rundgang ist im Foyer. Die Teilnahme ist im Eintritt inbegriffen; die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Voranmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de möglich.