Am Donnerstag, 26. Juli, 19 Uhr, beschäftigen sich die beiden ehemaligen Rapper Murat Güngör und Hannes Loh bei ihrer multimedialen Lesung „Vom Gastarbeiter zum Gangsta-Rapper“ im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1, mit den Themen HipHop, Migration und Empowerment.
Mit ihrem Buch „Fear of a Kanak Planet“ haben Murat Güngör und Hannes Loh schon 2002 eine Debatte über HipHop, Migration, Rassismus und Verantwortung angestoßen. Inzwischen beschäftigen sich die beiden ehemaligen Rapper mit dem aktuellen Phänomen des Gangsta- beziehungsweise Straßenrap und bringen die Entwicklung von HipHop in Deutschland in Verbindung mit den kulturellen Empowerment-Strategien der ersten Generation von Einwanderern in die BRD, den so genannten Gastarbeitern. Dies soll helfen, das relativ junge Phänomen „deutscher Gangsta-Rap“ einzuordnen und den Einfluss von Migrationserfahrung, Marginalisierung und die daraus erwachsenden Konzepte der Selbstermächtigung besser zu verstehen.
Manifestierte sich die Selbstermächtigung der ersten Generation von Einwanderern vor allem auf einer ökonomisch-sozialen Ebene, weil für diese Menschen die Themen Arbeit und Wohnen zentral waren, so reflektierte die zweite Generation ihre Situation schärfer und stellte auf einer politisch-gesellschaftlichen Ebene die Frage nach Staatsbürgerschaft, Identität und Teilhabe.
In ihrer Lesung präsentieren die beiden Autoren Texte, Bilder, Songs, Videos und Filme. Im Anschluss laden sie das Publikum ein, über ihre Thesen zu diskutieren. Die Eintritt ist frei.