Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert der Schriftstellerin Dr. Barbara Bronnen zum bevorstehenden 80. Geburtstag: „Im Namen der Damen und Herren des Stadtrates der Landeshauptstadt München und persönlich gratuliere ich Ihnen herzlich zu Ihrem 80. Geburtstag. Die Glückwünsche gelten einer ,Grande Dame‘ der deutschsprachigen Literatur, einer passionierten Erzählerin, engagierten Zeitzeugin und klugen Beobachterin. In Ihrem beeindruckend vielfältigen Werk beschäftigen Sie sich mit allen Lebensaltern und lassen dabei Ihren Figuren gleich wache Aufmerksamkeit zukommen. Sie gelten, wie die Süddeutsche Zeitung einmal schrieb, als eine der wahrscheinlich sinnenfrohsten Literatinnen Deutschlands.
Dabei verschmelzen in Ihren Erfahrungsberichten, Biographien, Romanen und Anthologien Erlebtes und Erdachtes, Autobiographisches und Imaginiertes, Reflexion und Poesie zu vielbeachteten Werken. Ihre Inspiration für die sprachlich versierten Geschichten schöpfen Sie aus dem eigenen Leben, der Familie und den Freunden. Auch die posthume Auseinandersetzung mit Ihrem berühmten, lange Zeit verfemten, ideologisch zwischen Nationalsozialismus und Kommunismus oszillierenden Schriftsteller-Vater nimmt prominenten Raum in ihrem Werk ein.
Themen wie den Freuden und Leiden der reifen und späten Jahre widmen Sie sich ebenso gekonnt wie denen der Liebe, Leidenschaft und Lust, die Sie unvergleichlich aus weiblicher Perspektive zu erzählen verstehen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal Ihres schriftstellerischen Ansatzes war und ist zudem die engagierte Anteilnahme an politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen, den in der Leistungsgesellschaft Gescheiterten gilt Ihre ganze Sympathie. Ihr Stil ist prägnant und elegant, Ihre Texte sind gleichzeitig poetisch und klar.
Auch als Herausgeberin zahlreicher Anthologien und Sachbücher sowie als Verfasserin von Essaybänden und Büchern über Ihre Wahlheimatstadt und die Toskana konnten Sie publizistische Erfolge feiern. Ihr Werk ist vielfach mit Preisen und Auszeichnungen wie dem Tukanpreis der Stadt München, dem Förderpreis des österreichischen Bundesministerium für Unterricht und Kunst, dem Max-von-der-Grün-Preis der Stadt Linz, dem Ernst-Hoferichter-Preis und vor drei Jahren dem Schwabinger Kunstpreis gewürdigt worden.
Für die kommenden Jahre wünsche ich Ihnen, dass Sie sich Ihre Lebensfreude, die Offenheit und den Freimut, den Sinn für Kunst, Sprache und Literatur bewahren und Ihnen das Schreiben weiterhin großes Vergnügen bereiten möge.“