Ein Abend im Gedenken an Enno Patalas im Filmmuseum Archiv
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Rathaus Umschau 172 / 2018, veröffentlicht am 10.09.2018
Die nächste Ausgabe der Reihe „Open Scene“ des Filmmuseums München, St.-Jakobs-Platz 1, am Donnerstag, 13. September, 19 Uhr, ist dem Filmhistoriker und ehemaligen Leiter des Filmmuseums, Enno Patalas, gewidmet, der am 7. August mit 88 Jahren in München verstorben ist.
Im Gedenken an ihn werden Filmausschnitte gezeigt, in denen er als Leiter des Filmmuseums zu sehen ist, sowie einige seiner Auftritte als Darsteller in Spielfilmen sowie zwei Dokumentarfilme, bei denen Patalas als Autor mitgewirkt hat.
Als Nachfolger des Gründungsdirektors Rudolph S. Joseph trat der damals 43-jährige Enno Patalas seine Stelle als Leiter der „Abteilung Film im Foto- und Filmmuseum im Stadtmuseum“ im April 1973 an. Bis 1994 blieb er der Direktor des „Filmmuseums im Münchner Stadtmuseum“. Enno Patalas konzentrierte die Ankäufe des Hauses auf Filmkopien und erwarb zum Beispiel Filme von Jean-Marie Straub & Danièle Huillet, Werner Schroeter und Werner Herzog. Bei den Vorführungen im Kino wurden die Filme weiterhin in der Originalfassung gezeigt. Patalas leistete Pionierarbeit bei der Restaurierung von Stummfilmen wie „Metropolis“ von Fritz Lang und „Nosferatu“ von F.W. Murnau und erweiterte die Sammlung durch einen intensiven Austausch mit internationalen Archiven erheblich. 1973 gründete er den Verein „Münchner Filmzentrum – Freunde des Münchner Filmmuseums e.V.“ (MFZ) als eine Vereinigung unabhängiger Filmfreunde, die zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Film und zur Unterstützung des Filmmuseums beitragen will und die bis heute aktiv ist. 1974 eröffnete Patalas den Kinosaal im Untergeschoss des Marstallgebäudes im Stadtmuseum – einen Saal, der über viele Jahre zur „Filmschule“ für viele Münchnerinnen und Münchner geworden ist.
Karten können telefonisch unter 233-9 64 50 vorbestellt werden.
Der Eintritt kostet Euro 4, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ.