Am Donnerstag, 13. September, 17.30 Uhr, zeigen Dr. Angela Hermann und Dr. Paul-Moritz Rabe vom NS-Dokumentationszentrum München bei einem Rundgang über das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Neuaubing, Ehrenbürgstraße 9, die Spuren der Vergangenheit und erzählen die Geschichte des Ortes und der dort untergebrachten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de möglich.
13 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeit in Deutschland leisten. Allein in München gab es etwa 200.000 ausländische Arbeitskräfte, die zum großen Teil in den mehr als 400 Lagern im Stadtgebiet untergebracht waren.
Ein ehemaliges NS-Zwangsarbeiterlager ist in München heute noch fast vollständig erhalten. Es wurde 1942 von der Reichsbahn am Rande des Stadtteils Neuaubing errichtet. Als bauliche Zeugen der massenhaften Ausbeutung stehen alle acht noch heute existierenden Baracken unter Denkmalschutz. Es handelt sich um einen von nur noch drei erhaltenen Lagerkomplexen dieser Art in ganz Deutschland. Während des Zweiten Weltkriegs lebten hier etwa 1.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Italien, den Niederlanden, Frankreich und Tschechien, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie verrichteten schwerste körperliche und „kriegswichtige“ Arbeit im wenige Gehminuten entfernten Ausbesserungswerk der Reichsbahn.
Das NS-Dokumentationszentrum München wird an diesem authentischen Ort einen Erinnerungsort einrichten.