Im Jahr 2007 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 15. September als Internationalen Tag der Demokratie auserkoren. Dieser soll daran erinnern, welches Privileg es darstellt, in einer liberalen Demokratie zu leben. Darüber hinaus bietet er die Möglichkeit, einen geschärften Blick auf aktuelle Herausforderungen und Angriffe auf die Demokratie zu werfen.
Im Rahmen einer Langen Nacht der Demokratie widmen sich in München mehr als 70 Veranstaltungen dem Thema. Den Auftakt am Samstag, 15. September, macht das Opening „Let‘s fall in love again“ im „The Lovelace“, Kardinal-Faulhaber-Straße 1, von 18 bis 20 Uhr. Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft geben dabei ihr ganz persönliches Plädoyer für Demokratie ab. Mit dabei sind Pfarrer Rainer Maria Schießler, die Autorin Lena Gorelik, die Theatermacherin Rania Mleihi, der Journalist Alex Rühle, die Poetry Slammerin Felicia „Fee“ Brembeck und die Unterbiberger Hofmusik. Veranstalter sind die Fachstelle für Demokratie der Landeshauptstadt München, das BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung, die Evangelische Stadtakademie München und die Münchner Volkshochschule.
Auch das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer Platz 1, ist bei der langen Nacht der Demokratie dabei und bietet um 20 und 22 Uhr einen offenen Rundgang mit dem Thema „Die Zerstörung der Demokratie durch den Nationalsozialismus“ an, der die Vergangenheit Münchens in Hinblick auf die schrittweise Aushebelung der Demokratie vor und nach 1933 untersucht. Ausgehend von der Einführung demokratischer Strukturen nach der Revolution von 1918/1919 erläutert der Rundgang, wie der junge demokratische Rechtsstaat mit dem Aufkeimen des Nationalsozialismus und der rechtsextremen Strömungen massiv gefährdet und mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zerstört wurde. Das NS-Dokumentationszentrum München hat an diesem Abend von 19 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Der Eintritt ist frei. Eine vorherige Anmeldung ist möglich per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de.
Auch das Bildungszentrum der Münchner Volkshochschule Einstein 28 bietet an diesem Abend zahlreiche Veranstaltungen an.
Weitere Infos sind online abrufbar unter www.muenchen.de/demokratie und www.lange-nacht-der-demokratie.de
Immer häufiger werden die Fundamente des demokratischen Rechtsstaats angegriffen. Die zentralen Grund- und Menschenrechte werden durch Hass und Hetze in Frage gestellt und antidemokratische Gruppierungen versuchen hieraus Kapital zu schlagen. „Mir ist es daher umso wichtiger, daran zu erinnern, dass München eine Stadt ist, in der diese Grundrechte für alle Menschen Gültigkeit besitzen, gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht oder Religion und unabhängig von ihrer körperlichen und/oder geistigen Konstitution, ihrer sexuellen Identität oder ihrem wirtschaftlichen Status,“ betont Oberbürgermeister Dieter Reiter.
„Um dies auch für die Zukunft sicherzustellen, bedarf es unserer aller Anstrengung. Demokratie lebt vom Mitmachen und der Beteiligung. Schon seit geraumer Zeit arbeiten in München zahlreiche Stellen gemeinsam an der Förderung der Demokratie. Ich freue mich besonders, an diesem Tag die Arbeit der Fachstelle für Demokratie herausstellen zu können, die federführend die stadtweite Koordinierung zu diesem Thema innehat. Die ungebrochene Bereitschaft der Münchnerinnen und Münchner, sich für soziale Zwecke und ihre Mitmenschen zu engagieren, zeigt die Lebendigkeit dieser Stadtgesellschaft. Daher bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Herausforderungen für unser demokratisches Gemeinwesen meistern werden und uns klar gegen Hetze und Ausgrenzung stellen.“