Das „Münchner Modell der Früherkennung und Frühen Hilfen für psychosozial hoch belastete Familien“ wird ausgeweitet. Das haben der Kinder- und Jugendhilfeausschuss, der Sozialausschuss sowie der Gesundheitsausschuss des Stadtrats heute in ihrer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung wird die Zahl der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen wie auch der Sozialpädagoginnen in den Frühen Hilfen erhöht.
Die Entwicklung der letzten 10 Jahre zeigt eine erfreuliche Zunahme der Geburten und damit auch der Zahl der Kinder unter drei Jahren, die in München leben. Zugleich wird ein deutlicher Anstieg der Familien in belasteten Lebenssituationen beobachtet mit einer parallelen Zunahme der individuellen Problemlagen. Um diesen Herausforderungen auch weiterhin adäquat begegnen zu können, wurde die personelle Aufstockung des Projektes beschlossen. „Kein Kind fällt durchs Netz“ – mit diesem Ziel startete vor zehn Jahren das „Münchner Modell der Früherkennung und Frühen Hilfen für psychosozial hoch belastete Familien“. Die Frühen Hilfen sind ein Präventionsprogramm zur rechtzeitigen, unbürokratischen Unterstützung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in belasteten und belastenden Lebenssituationen. Sie werden in München von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen der aufsuchenden Gesundheitsberatung im Referat für Gesundheit und Umwelt, Familienhebammen und Sozialpädagoginnen bei freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe erbracht. Durch die enge Kooperation zwischen Sozialreferat, Referat für Gesundheit und Umwelt und den freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, mit jeweils fest zugewiesenen Rollen und standardisierten Vorgehensweisen und der guten Vernetzung im Gesundheits- wie im psychosozialen Bereich, gelingt es, die belasteten Familien zu erreichen und ihnen passgenaue Hilfen anzubieten. Die Frühen Hilfen tragen wesentlich zur Stärkung der Gesundheitskompetenz der Eltern wie auch ihrer Beziehungs- und Erziehungskompetenz bei und sind somit ein wichtiger Beitrag zur gesundheitlichen Chancengleichheit der Kinder und zum präventiven Kinderschutz. Seit dem Start im November 2008 wurden bereits mehr als 2.000 Kinder und ihre Familien nach dem Münchner Modell der Früherkennung und Frühen Hilfen betreut. Weitere Informationen zum Thema unter http://t1p.de/852k.