Am Freitag, 19. Oktober, 15 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München zu einem Rundgang durch Teile der früheren Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar ein. Treffpunkt ist das kbo-Isar-Amper-Klinikum, Cafeteria Regenbogen, Ringstraße 36.
Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Aktionen etwa 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet, darunter über 2.000 Münchner Bürgerinnen und Bürger, deren Namen und Lebensdaten in einem Gedenkbuch im Juni 2018 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar im Osten Münchens war ein zentraler Ort der Selektion und auch der Tötung. Peter Brieger, der Ärztliche Direktor des kbo- Isar-Amper-Klinikums, und Henner Lüttecke, ebenfalls am kbo-Isar-Amper-Klinikum, führen gemeinsam mit Gerrit Hohendorf vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München und Sibylle von Tiedemann von der AG „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ zu den Orten der Verbrechen und erläutern den historischen Hintergrund. Besucht wird der Geländeteil Haar I mit den „Hungerhäusern“ und dem Gleisanschluss der T4-Deportationen. Eine Anmeldung ist per E-Mail an henner.luettecke@kbo.de möglich. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem kbo-Isar-Amper-Klinikum und der Arbeitsgruppe „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ statt.