Wohnungsbaukonferenz: Strategien für den Großraum München Archiv
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Rathaus Umschau 199 / 2018, veröffentlicht am 18.10.2018
Mehr als 300 Gäste sind der Einladung der Rosenheimer Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter und des stellvertretenden Rosenheimer Landrats Josef Huber in das Rosenheimer Kultur- und Kongress-Zentrum zur Regionalen Wohnungsbaukonferenz gefolgt. Dort erarbeiteten sie gemeinsame Strategien für die städtebaulichen und siedlungsstrukturellen Herausforderungen für den Großraum München – von der Schaffung bezahlbaren Wohnraums bis zum Umgang mit steigenden Pendlerströmen.
Bei der Abschlussrunde diskutierten Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, der stellvertretende Landrat Josef Huber und Oberbürgermeister Dieter Reiter mit den Gastgeberinnen und Gastgebern der Stammtischrunden und des „Lounge Club“ die gemeinsamen Herausforderungen und Strategien in Stadt und Land. Vorhandene Kooperationen und Netzwerke sollen intensiviert und noch mehr konkrete gemeinsame Projekte umgesetzt werden.
Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Unabhängig von der Größe der Kommunen stehen wir vor den gleichen Herausforderungen.“ Reiter kündigte daher an, besonders die Initiative „Zug nach Berlin“ zu unterstützen, damit die Kommunen auch vom Bund in die Lage versetzt werden, Wachstum mit Qualität zu gestalten. „Die gemeinsame Arbeit für eine auch in Zukunft lebenswerte Metropolregion geht auf jeden Fall weiter“, versprach Reiter und ergänzte: „Dabei stimmt mich zuversichtlich, dass es uns hier gelingt, über Parteigrenzen hinweg einen breiten Konsens zu finden.“
„Ich bin stolz, dass der Einladung nach Rosenheim so viele gefolgt sind“, sagte die Rosenheimer Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. „Die auf den Weg gebrachten Projekte verdeutlichen: Kooperation über kommunale und regionale Grenzen hinweg ist das Gebot der Stunde“.
Auch der stellvertretende Landrat Josef Huber lobte das gemeinsame Engagement: „Die Regionale Wohnungsbaukonferenz in Rosenheim hat erneut gezeigt, dass alle an einem Strang ziehen. Das aufgebaute gegenseitige Vertrauen, der fachliche Austausch und die Gespräche sind unbezahlbar.“
Bayerns Bau- und Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier leitete die Konferenz mit seinem Vortrag „Wachstum als Chance“ ein und versprach: „Die umfangreiche Unterstützung des Freistaats Bayern in den Bereichen Wohnungsbau, Mobilität und Verkehr wird weiter ausgebaut.“
Eine Rückschau auf die vergangenen Konferenzen zeigte, dass bereits viele Initiativen und Projekte, wie die Kooperation der Landeshauptstadt München mir dem Landkreis Dachau zum Bau des neuen Landkreisgymnasiums in Karlsfeld sowie die Unterstützung der Gründung eines kommunalen Wohnungsbauunternehmens im Landkreis Ebersberg, auf den Weg gebracht wurden. Anschließend erarbeiteten Expertinnen und Experten unter anderem in vier „Stammtischrunden“ mit dem Dachauer Landrat Stefan Löwl, dem Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz, dem Neubiberger Bürgermeister Günther Heyland und dem Oberhachinger Bürgermeister Stefan Schelle Fahrpläne für Projekte, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:
-Zur fairen Gestaltung von Wachstum und Entwicklung sollen Werkzeuge, Pilotprojekte und innovative Formate angeboten werden.
-Beteiligungsprozesse werden weiter professionalisiert.
-Anknüpfend an die Aktion „Busse nach Berlin“ werden erneut die Herausforderungen der wachsenden Region München diesmal mit dem „Zug nach Berlin“ getragen, um die stärkere Unterstützung des Bundes vor allem bei der Infrastruktur einzufordern, eine Änderung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) zu erreichen, sowie eine Beschleunigung bei Planungs- und Umsetzungsverfahren.
-Insgesamt sollen die verschiedenen Mobilitätsangebote weiter digitalisiert und stärker miteinander vernetzt werden.
-Es soll zudem weiter geprüft werden, inwieweit eine Internationale Bauausstellung mit regionalen Projekten und Ideen zu Lösungen beitragen kann.
Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung informierten im Fachforum „Regionale Zukunftsstrategien“ über erfolgreiche und innovative Ansätze interkommunaler Abstimmung und Zusammenarbeit. Den Möglichkeiten einer Internationalen Bauausstellung (IBA) für die Region München, der Vereinfachung des Vergaberechts für mehr Wohnungsbau sowie dem Stadt-Umland-Bereich Rosenheim (SUR) als interkommunale Austauschplattform widmeten sich die Vorträge von Julian Petrin von der Hamburger Agentur urbanista, Professorin Agnes Förster vom Münchner Studio | Stadt | Region, Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, Florian Gleich vom Bayerischen Städtetag und Bürgermeister Peter Kloo von der Stadt Kolbermoor. Zeitgleich diskutierten die Münchner Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk und Michael Ehret von der Ehret + Klein Real Estate GmbH im „Lounge Club“ mit den Gästen über die drängenden Themen und Herausforderungen der Stadt- und Regionalentwicklung. Baukultur und Akzeptanz, Mobilität und Digitalisierung sowie Siedlungsentwicklung und Flächenverbrauch standen im Zentrum des Gespräches.
Die nächste Regionale Wohnungsbaukonferenz soll am 12. November 2019 stattfinden.
Die Dokumentation der Regionalen Wohnungsbaukonferenz 2018 wird nun erarbeitet und ist dann unter muenchen.de/wohnungsbaukonferenz abrufbar. Pressebilder sind unter muenchen.de/plan-presse Stichwort „Pressebilder“ zu finden.