100 Jahre wird der Freistaat Bayern in diesem Jahr alt. Auch das Stadtarchiv München widmet sich anlässlich dieses Jubiläums der Geburtsstunde des Freistaats – und zwar mit der Vortragsreihe „München zwischen Oktober 1918 und Juli 1919“. Diese erzählt, analysiert und deutet in den kommenden zehn Monaten die Ereignisse und Entwicklungen von vor 100 Jahren, die November-Revolution, die Wahlen im Januar, die Ermordung Eisners, schließlich die Ausrufung der Räterepublik und deren Niederschlagung anhand der historischen Quellen und Unterlagen. Die Reihe startet am Dienstag, 23. Oktober, um 19 Uhr, im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, mit dem Vortrag „Es ist das Tor zum Volksstaat geöffnet“. Markus Schmalzl vom Staatsarchiv München nimmt dabei die Stadt München im Kriegsjahr 1918 in den Blick.
Weder für die Zeitgenossen noch für die zurückblickenden Historiker bilden Revolution und Rätezeit isolierte Momentaufnahmen. Die Ausrufung des Freistaats und die sozialistisch-kommunistischen Experimente hatten eine Vor- und eine Nachgeschichte und stehen in einem weitreichenden zeitlichen Kontext.
Zehn Monate – vom Oktober 1918 bis Juli 1919 – haben das Gesicht der Stadt München grundlegend verändert. Kriegserfahrung, Hungerwinter, Friedensdemonstrationen, Revolution und Räterepublik, Ende der Monarchie, Demobilmachung, blutige Straßenkämpfe und die Umstellung von Kriegs- auf Friedenswirtschaft, schließlich besorgniserregende Vorzeichen von Inflation, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise – das sind die komplexen und eng miteinander verwobenen Ereignisse und Zäsuren jener Zeit. Weitere Informationen finden sich im Flyer zur Veranstaltungsreihe unter http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/Termine.html