Das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen ein:
- In Erinnerung an den im Juli 2018 verstorbenen Regisseur Claude Lanzmann und an die Opfer des Holocaust wird im Auditorium vom Mittwoch, 7., bis Sonntag, 11. November, täglich von 10 bis 19 Uhr der Film „Shoah“ gezeigt.
Der französische Filmemacher Claude Lanzmann legte Mitte der 1980er Jahre mit „Shoah“ eine der radikalsten und umfassendsten Filmarbeiten über den Holocaust vor. 12 Jahre Dreharbeiten und Recherche, 350 Stunden Material, 9 1/2 Stunden Film gegen das Vergessen.
Dabei verzichtet dieses epische Großprojekt auf Musik, auch auf jegliche Form des Kommentars und vor allem auf historisches Archivmaterial – auf die Bilder von Massengräbern, Gaskammern, ausgemergelten Körpern. Im Mittelpunkt stehen nicht die Dokumente der Vergangen- heit, sondern die Gegenwärtigkeit des Erinnerns. Lanzmann besuchte die Orte der Vernichtung, die „Todesfabriken“ Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz und fand Orte vor, über die Gras gewachsen war. Daher seine Insistenz, mit der er in Polen, in Israel, in den USA, in Deutschland letzte Augenzeugen der Katastrophe – seltene Überlebende der „Sonderkommandos“, Zuschauer und auch NS-Täter – ausfindig machte und zu Deportation und Lageralltag befragte.
Der Eintritt ins NS-Dokumentationszentrum ist in dieser Woche frei.
- Am Mittwoch, 7. November, 17.30 Uhr, lädt das NS-Dokumentationszentrum München im Rahmen der stadtweiten Veranstaltungsreihe „1918 | 2018 Was ist Demokratie?“ zu einem thematischen Rundgang durch die Dauerausstellung ein.
Der Rundgang stellt die Revolution und Gegenrevolution in München in den Vordergrund. Schwerpunkte bilden die Geschichte Kurt Eisners, die Besetzung von Schlüsselpositionen mit gegenrevolutionären Personen und das völkisch-antisemitische Netzwerk der „Ordnungszelle Bayern“. Insbesondere die Thule-Gesellschaft, Personen wie Ernst Pöhner, Wilhelm Frick, Julius F. Lehmann und nach dem Putschversuch auch der Salon Bruckmann spielen eine wichtige Rolle. Der Aufstieg der DAP/ NSDAP werden in diesen Rahmen eingeordnet und die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik diskutiert.
Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 15 Personen beschränkt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen.nsdoku@muenchen.de wird gebeten.
- Anlässlich des 80. Jahrestags des Novemberpogroms lädt das NS-Dokumentationszentrum am Freitag, 9. November, 19 Uhr, unter dem Thema „Gehetzt, beraubt, getreten – Deutschland November 1938“ Schüler und Schülerinnen des Ignaz-Taschner-Gymnasiums Dachau zum Gespräch ein, um sich über diese Nacht Gedanken zu machen.
Am Abend des 9. November 1938 hielt Joseph Goebbels bei einer NSDAP-Versammlung im Alten Rathaus eine Hetzrede, die zum Auftakt landesweiter Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung wurde. Eine Nacht, in der in ganz Deutschland Synagogen brannten, jüdisches Eigentum zerstört oder beschlagnahmt wurde und in deren Folge 30.000 Menschen in Konzentrationslager deportiert und 400 Menschen in den Selbstmord getrieben wurden. Im Rahmen dieses staatlich organisierten Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung wurden aus Nachbarn Hetzer, Zuschauer, Profiteure und Täter.
Die Schülerinnen und Schüler haben sich im Laufe des letzten Jahres mit Biografien von Münchner Juden beschäftigt, die im Rahmen der Pogromnacht ins KZ Dachau verschleppt wurden. Begleitet wurden die Recherchen von der Bildungsabteilung des NS-Dokumentationszent- rums. Wer waren diese Menschen? Welche Erfahrungen mussten sie im Konzentrationslager machen? Gelang ihnen die Flucht aus Deutschland oder wurden sie ermordet? Welche Bedeutung hat die Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten für heutige Jugendliche?
In einer öffentlichen Abendveranstaltung werden sie ihre Gedanken und Ergebnisse präsentieren und diskutieren.
Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit statt.