Am Freitag, 9. November, gedenkt die Landeshauptstadt München alljährlich ihrer jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die in München zwischen 1933 und 1945 entrechtet, verfolgt, deportiert, in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurden. In diesem Jahr stehen die im November 1938 ins Konzentrationslager Dachau verschleppten jüdischen Münchner und ihr späteres Schicksal sowie das ihrer Familien im Mittelpunkt des Gedenkens. Ab 9 Uhr erinnert eine öffentliche Namenslesung am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge, Herzog-Max-Straße, an die über 1.000 nach dem Novemberpogrom – unter dem zynischen Vorwand einer „Schutzhaft“ – ins Konzentrationslager Dachau deportierten jüdischen Männer aus München.
Die Lesung eröffnet Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers, weiterhin lesen Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, OB-Gattin Petra Reiter und Professorin Dr. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums, aber auch Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sowie Studierende der Städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik. Auf dem „Weg der Erinnerung“ sind Stadtrundgänge entlang der ehemaligen Wohnadressen verfolgter und ermordeter jüdischer Münchnerinnen und Münchner geplant. Ferner gibt es im Sitzungssaal des Rathauses vor- mittags ein Zeitzeugen-Forum für angemeldete Schulklassen. Um 13 Uhr findet im Alten Rathaus eine Gedenkstunde für geladene und angemeldete Gäste statt.
Veranstalter ist die Arbeitsgruppe „Gedenken an den 9. November 1938“ unter Mitgliedschaft des NS-Dokumentationszentrums München und unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter.