Bildungsbegleiter für Neuzugewanderte ab sofort erhältlich Archiv
-
Rathaus Umschau 214 / 2018, veröffentlicht am 09.11.2018
Sozialreferentin Dorothee Schiwy und Stadtschulrätin Beatrix Zurek haben heute erstmalig den Münchner Bildungsbegleiter symbolisch an zwei Neuzugewanderte übergeben. Mit dieser Bildungsmappe können künftig alle neuzugewanderten Müncherinnen und Münchnern ab 16 Jahren ihre Kompetenzen und Fähigkeiten sammeln und dokumentieren. Sie können beispielsweise sichtbar machen, welche Deutschkurse, Praktika oder Weiterbildungen sie seit ihrer Ankunft in München bisher belegt haben. Zudem wird deutlich, mit welchen vielfältigen Sprachkenntnissen sowie Bildungs- und Berufsabschlüssen Neuzugewanderte in München ankommen.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Für eine gelingende Integration ist Bildung eine der wichtigsten Voraussetzungen. Mit dem Bildungsbegleiter können Neuzugewanderte ihre bisher erworbenen Qualifikationen leichter transparent machen und über weitere Maßnahmen für Ausbildung und Beruf professionell und einrichtungsübergreifend beraten werden“. Ausgegeben wird der Münchner Bildungsbegleiter im Integrationsberatungszentrum Sprache und Beruf im Sozialreferat, Franziskanerstraße 8, und in der Bildungsberatung International des Referats für Bildung und Sport, Goethestraße 53, im Rahmen eines Bildungsclearings (Erstberatung). Die Beratungsgespräche finden in unterschiedlichen Sprachen statt und sind wie der Bildungsbegleiter kostenlos.
Der Münchner Bildungsbegleiter ist im Rahmen des „Münchner Gesamtplans zur Integration von Flüchtlingen“ gemeinsam mit vielen Bildungsanbietern und Neuzugewanderten entwickelt worden. Ausschlaggebend war die Erkenntnis, dass eine bessere Begleitung der Übergänge im Verlauf der Bildungskette notwendig ist, um eine lückenlose Weiterqualifizierung von Schule über Ausbildung bis hin zur Erwerbstätigkeit sicherzustellen. Neuzugewanderte in München werden auf ihrem Bildungsweg von vielen professionellen und ehrenamtlichen Unterstützern begleitet. Mit dem Münchner Bildungsbegleiter gelingt es besser, dass Neumünchnerinnen und Neumünchner gemeinsam mit ihren Unterstützern die passenden nächsten Bildungsschritte planen.
Stadtschulrätin Beatrix Zurek: „Oft ebnen Beratungen den Weg zu weiterführenden Bildungsangeboten, wie etwa das Nachholen von Schulabschlüssen oder den Besuch von Internationalen Klassen weiterführender Schulen. Damit verfolgt die Stadt das gemeinsame Ziel, dass die Herkunft nicht über die Zukunft bestimmen darf“.
Im Integrationsberatungszentrum Sprache und Beruf des Sozialreferats wurden im Jahr 2017 rund 7.200 Beratungen in 13 verschiedenen Sprachen durchgeführt. In der Bildungsberatung International kamen zusätzlich noch weitere 3.000 Beratungsgespräche in 15 Sprachen dazu.
Mit dem Münchner Bildungsbegleiter erfahren Neuzugewanderte nicht nur eine Geste des Willkommenseins und der Zugehörigkeit, sondern auch die Möglichkeit, an Bildungsangeboten teilzuhaben und damit nachhaltig Integration zu leben.