Städtischer Architekturpreis für Nicola Borgmann Archiv
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Rathaus Umschau 214 / 2018, veröffentlicht am 09.11.2018
Die Architektin und Kunsthistorikerin Nicola Borgmann wird am Mittwoch, 14. November, für ihr außerordentliches Engagement und ihre besonderen Verdienste für die Architekturvermittlung mit dem Architekturpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit leitet sie seit über 25 Jahren ehrenamtlich die Architekturgalerie, die unter ihrer Kuratierung zu einem Ort mit zentraler Bedeutung für die Kommunikation und den lebendigen Diskurs über Architektur in München und weit darüber hinaus geworden ist. Der Preis wird vor geladenen Gästen mit einem Grußwort von Stadtrat Alexander Reissl (SPD) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Urkundenübergabe durch Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers überreicht.
Der mit 10.000 Euro dotierte Architekturpreis der Landeshauptstadt München wird alle drei Jahre für das herausragende Gesamtwerk von Architektinnen und Architekten verliehen, die in München oder der Region München leben beziehungsweise eine enge Verbindung zu München als Ort ihres Schaffens haben. Ausgezeichnet werden in erster Linie qualitativ herausragende gestalterische Leistungen in der Planung und Realisation von Projekten; im Ausnahmefall können auch Persönlichkeiten gewürdigt werden, die besondere Leistungen in Wissenschaft und Lehre und für die Architekturvermittlung erbracht haben. Bisherige Preisträger sind Günter Behnisch, Günther Grzimek, Sep Ruf, Alexander Freiherr von Branca, Kurt Ackermann, Werner Wirsing, Busso von Busse, Peter von Seidlein, Thomas Herzog,Uwe Kiessler, Otto Steidle, Heinz Hilmer und Christoph Sattler, Winfried Nerdinger, Bea und Walter Betz, Andreas Hild und zuletzt Andreas Meck.
Die Jury begründete ihren Vorschlag wie folgt:
„Mit der Vergabe des Architekturpreises der Landeshauptstadt München 2018 an Nicola Borgmann werden ihre besonderen Verdienste im Bereich der Architekturvermittlung gewürdigt. Nicola Borgmann hat Kunstgeschichte und Architektur studiert. Sie arbeitet als freiberufliche Architektin und in der Lehre, und seit über 25 Jahren kuratiert sie parallel dazu ehrenamtlich mit wechselnden Teams und Vorständen die Ausstellungen der Architekturgalerie.
Nicola Borgmann hat 1992 die organisatorische und kuratorische Leitung der Architekturgalerie München übernommen, die 1985 auf private Initiative von Horst Haffner gegründet wurde, und die heute ein Ort mit zentraler Bedeutung für die Kommunikation und den lebendigen Diskurs über Architektur in München ist. In schnellem Wechsel wird dort ein breites Spektrum von Architektur, Landschaftsarchitektur, Städtebau bis hin zu Fotografie und weiteren Medien der Architekturdarstellung oder Architekturkritik gezeigt. Neben den Eröffnungen, die die Szene als kommunikative Events vernetzen, werden die Ausstellungen zumeist von Führungen, Debatten und Themenabenden begleitet. Die Architekturgalerie hat eine beeindruckend große Bandbreite, die sowohl das Werk von jungen unbe- kannten Talenten umfasst wie das etablierter internationaler Architektinnen und Architekten, die hier oft zum ersten Mal in München ausstellen. An Stelle eines langfristig vorgeplanten Programms ist das Ziel Aktualität und Vielfalt. Die Präsentationen reichen von experimentellen Arrangements bis hin zu aufwendigen Installationen. Den Ausstellenden wird ein freies Feld übergeben, und verblüffend verwandeln sich die Ausstellungsräume in der Türkenstraße von Mal zu Mal. Nicola Borgmann sorgt dafür, dass dies fast nahtlos auf höchstem Niveau in dichtem Takt geschieht. Seit 2016 entwickelt Borgmann zudem im Auftrag der Stadt einen neuen Ort der Baukultur im Bunker an der Blumenstraße. Ihrem kommunikativen Talent, ihrem unermüdlichen Einsatz, ihrer ansteckenden Begeisterung für die Themen der Architektur, ihrem Gespür für aktuelle Debatten und Protagonisten, aber auch ihrem großen Netzwerk und der tatkräftigen Reaktion auf sich bietende Gelegenheiten verdankt die Stadt München einen Ort des Diskurses über Architektur, der weit über ihre Grenzen hinaus wirksam ist.“
Informationen auch unter www.muenchen.de/kulturreferat unter „Angewandte Kunst/Preise“.