Durchforstungsarbeiten im Fürstenrieder Wald Archiv
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Rathaus Umschau 217 / 2018, veröffentlicht am 14.11.2018
Die städtische Forstverwaltung des Kommunalreferates führt zur Zeit Baumfällarbeiten im Laubwald des Fürstenrieder Waldes durch, südlich vom Klinikum Großhadern sowie zwischen Haderner Weg und der Kriegsgräberstätte an der Tischlerstraße (Weichselgarten). Die Laubbäume wurden vor 40 Jahren nach einem Gewittersturm auf den großflächig entstandenen Kahlflächen gepflanzt.
Zeitweise müssen Forstwege gesperrt werden. Die Forstverwaltung bittet dafür um Verständnis. Die Absperrungen sind zur eigenen Sicherheit unbedingt zu beachten, denn in der Hiebsfläche herrscht Lebensgefahr. Kommunalreferentin Kristina Frank: „Wenn im Herbst der Förster mit der Sprühdose herumläuft und es in der Waldesruh knattert, brummt und klappert, ist wieder Durchforstungszeit im Wald. Viele Waldspaziergänger sprechen unseren Revierleiter Thomas Mayr bei den Planungsvorarbeiten an, befragen ihn zu den Markierungszeichen oder bleiben während der Fällarbeiten neben den Absperrungen stehen. Wir können die Menschen beruhigen: Wir holzen den Wald natürlich nicht ab, sondern helfen ihm, sich richtig zu entfalten. Mit der richtigen Baumpflege machen wir den Fürstenrieder Laubmischwald fit für die Zukunft.“
Markierungszeichen und Ablauf der Fällarbeiten
Rot markierte Bäume sind zur Fällung vorgesehen. Dies sind oft Birken- und Pappelbäume, welche die nachwachsenden Eichenbäume – die Baumgeneration für das nächste Jahrhundert – überwachsen haben und unterdrücken. Selteneren Mischbaumarten wie Kirsche, Elsbeere oder Vogelbeere, die im dichten Blätterkonkurrenzkampf gegen Buche und Eiche wenig Chancen haben, wird durch diese gezielte Auflichtungsaktionen geholfen. Ziel ist ein arten- und strukturreicher Laubmischwald. Gelbe oder blaue Querstriche markieren die Randbäume der Maschinengassen. Grüne Farbmarkierungen werden an Biotopbäumen angebracht, die Lebensstätte für seltene Tier- und Pilzarten sind. Diese geschützten Bäume bleiben natürlich bis zum Lebensende und noch darüber hinaus vor der Fällung verschont.
Die Fällarbeiten werden „rücken- und bestandsschonend“ in einem modernen Kombiverfahren „Mensch und Maschine“ durchgeführt. Der Waldarbeiter fällt die Bäume Richtung Holzerntemaschine. Die Befahrungstrassen können dadurch auf das Notwendigste erweitert werden. Der empfindliche Waldboden wird geschont. Die Holzerntemaschine, der sogenannte Harvester, drückt die Bäume, die oft im Dichtstand hängen bleiben, hydraulisch zu Boden und verbessert damit die ergonomische Arbeitssituation der Forstwirte.