Glückwünsche für Albert Knoll zum 60. Geburtstag Archiv
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Rathaus Umschau 224 / 2018, veröffentlicht am 23.11.2018
Oberbürgermeister Dieter Reiter gratuliert Albert Knoll zum bevorstehenden 60. Geburtstag: „Seit mehr als 40 Jahren sind Sie in der Schwulenbewegung engagiert und waren bereits im ersten Schwulenzentrum der Stadt, der ‚Schwulen Teestube‘, aktiv. Seit 1997 sind Sie als Historiker und Archivar an der KZ-Gedenkstätte Dachau tätig. Neben Ihrer täglichen Archivarbeit haben Sie dort die Geschichten schwuler und lesbischer Opfer des NS-Regimes erforscht. Sie haben dadurch weit über Bayern hinaus die Erinnerung an diese Zeit und die Erfahrungen von Schwulen und Lesben maßgeblich geprägt. Sie wurden für dieses außerordentliche Engagement der Erinnerungsarbeit mit mehreren internationalen Auszeichnungen geehrt, unter anderem von der New Yorker Scone-Foundation als ‚Archivist of the Year 2015‘.
1999 waren Sie Mitbegründer des Vereins ‚Forum Homosexualität München‘ und sind seit vielen Jahren auch in dessen Vorstand aktiv. Sie und Ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter motivieren Schwule und Lesben, in Zeitzeugeninterviews über ihre Erlebnisse zu sprechen, Sie konzipieren Ausstellungen und Jahrestage und bieten jährlich zum Christopher Street Day eine Führung in der KZ-Gedenkstätte Dachau an. Mit Ihren Forschungsergebnissen haben Sie außerdem zum Themen-GeschichtsPfad ‚Geschichte der Lesben und Schwulen in München‘ des städtischen Kulturreferats sowie zu Ausstellungen im Münchner Stadtmuseum und im NS-Dokumentationszentrum beigetragen. Auch an der Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die homosexuellen NS-Opfer am Oberanger, das im Frühjahr 2017 eröffnet wurde, waren Sie mit beteiligt. Seit vielen Jahren kooperieren Sie eng mit der Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen und unterstützen die Münchner Regenbogen-Stiftung. Sie ermöglichen die ‚Stadtspaziergänge‘ zur Geschichte der Lesben und Schwulen in München und halten Führungen im NS-Dokumentationszentrum, bei denen Sie interessierten Menschen die Verfolgungsgeschichte der Lesben und Schwulen im Nationalsozialismus nahebringen.
Die Stadt München hat Ihnen im letzten Jahr in Anerkennung Ihrer besonderen Verdienste um die Erinnerungsarbeit im Bereich der schwul-lesbischen Geschichte die Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Gold verliehen.
Für die kommenden Jahre wünsche ich Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit, Glück und persönliches Wohlergehen.“