In der Villa Waldberta, dem Internationalen Künstlerhaus der Stadt München in Feldafing, steht für 2019 ein Leitungswechsel und eine Neubelegung zu den Schwerpunkten „Globaler Künstleraustausch“ sowie „Leben und Überleben im Großstadtdschungel“ an.
Mit der Villa Waldberta ermöglicht die Stadt internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeitlich begrenzte Arbeitsaufenthalte für künstlerische oder wissenschaftliche Projekte, die in Kooperation mit der Münchner Kunst- und Kulturszene realisiert werden. Die neue Schwerpunktsetzung und Belegung hat der Kulturausschuss des Stadtrats jetzt beschlossen.
Mit Rassismus in der Kunst- und Kulturszene wird sich unter dem Titel „AfroTranscendence“ im ersten Quartal 2019 eine Künstlergruppe aus Brasilien beschäftigen. Die Einladung geht noch auf eine vorhergehende Beschlussfassung zurück. Ab April sind dann zum Schwerpunkt „Globaler Künstleraustausch“ unter anderem für Theater-, Literatur-, Tanz-, Musik- oder Filmprojekte bildende Künstler aus Taiwan und Südkorea, zwei Schriftstellerinnen aus Indien und zwei Filmschaffende aus Afrika zu Gast. Der Schwerpunkt „Leben und Überleben im Großstadtdschungel“ beleuchtet urbane Konzepte und alternative Lebensformen. Eingeladen hierfür sind unter anderem zwei brasilianische Künstler mit einem Nachbarschaftsprojekt aus São Paulo und eine serbische Künstlerin mit ihrer lebendigen Jukebox. Des Weiteren wird eine literarisch-musikalische Hommage für die 1906 nach Chicago ausgewanderte niederbayerische Schriftstellerin Emerenz Meier erarbeitet. Kooperationspartner sind unter anderem Institutionen wie das Goethe-Institut, die Schauburg, die Lothringer13_Halle, das Indien-Institut München oder das DOK-Fest München sowie Akteurinnen und Akteure der Münchner Musik- und Kunstszene.
Zum 1. Januar gibt es auch einen Wechsel in der Leitung des Internationalen Künstlerhauses: Karin Sommer, die seit 2004 im Kulturreferat für das Internationale Künstlerhaus und seine Schwerpunktsetzungen verantwortlich war, geht in den Ruhestand. Neuer Leiter wird Dr. Martin Rohmer, der bisher im Kulturreferat zuständig war für die Förderung internationaler Kultur sowie für die Künstlerresidenz im Pasinger Ebenböckhaus. Die beiden Residenzprogramme in Pasing und Feldafing werden nun unter seiner Führung in Personalunion geleitet. Martin Rohmer studierte Theaterwissenschaft, Neuere Deutsche Literatur und Ethnologie. Studien- und Forschungsaufenthalte führten ihn nach Schottland, Zimbabwe und in die USA. Er promovierte über die Theaterszene in Zimbabwe.
Als Abschlussbilanz der Jahre 2013 bis 2017 wurde von Karin Sommer eine 200-seitige Dokumentation über das Haus und seine Künstlerinnen und Künstler erstellt, die in Deutsch und Englisch als PDF auf der Homepage unter www.villa-waldberta.deabrufbar ist. Hier finden sich außerdem auch weitere Informationen zur Villa Waldberta.