Mit dem Fernsehpreis LiteraVision werden in der Kategorie Langfilm Volker Koepp für seinen Film über den Lyriker Johannes Bobrowski und in der Kategorie Kurzfilm Nico Weber für ihren Film über den Dichter Oswald Egger ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus München vergeben und zeichnet alle zwei Jahre beispielhafte Sendungen über Bücher und Autorinnen und Autoren aus. Nach zweitägiger öffentlicher Jurysitzung wurde der Preis im Rahmen des Literaturfests München am Samstag, 24. November, im Literaturhaus durch Stadtrat Walter Zöller (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters überreicht. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:
Kategorie Langfilm
„‚Wiederkehr. Reisen zu Johannes Bobrowski‘ von Volker Koepp nähert sich mit eindrucksvoll nachwirkenden Bildern und Ruhe in konzentrischen Kreisen an Johannes Bobrowski und seine Lyrik an: über die Landschaft an der Memel, deren Grenzen sich in der Geschichte so massiv verschoben haben wie die Eisschollen im Film, über die unterschiedlichen Stimmen und Sprachfarben der Menschen in dieser Landschaft und über den Klang der Natur. Der Film hat die Jury mit seiner zurückhaltenden Eleganz und Eigenwilligkeit überzeugt.“
Kategorie Kurzfilm
„Wir vergeben den Preis für den besten Kurzbeitrag an ‚Der Dichter Oswald Egger‘ von Nico Weber. Es gelingt der Filmemacherin in knapp 6 ½ Minuten, den eigensinnigen Südtiroler Autoren zu portraitieren. Sie reist zu einer ehemaligen Raketenstation bei Neuss. Dort lebt der Dichter wie ein Eremit in einem hermetischen Reich. In bezwingenden Bildern inmitten einer kantigen Architektur fängt Nico Weber das Arbeitschaos zwischen Naturwissenschaft und Dichtung ein. Sie löst sich von den gängigen Vorgaben des Formats und zeigt uns ihren Blick auf das Universum dieses Mannes.“
Insgesamt hatten sich 87 Filmemacherinnen und Filmemacher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum für den Fernsehwettbewerb in den Kategorien Kurz- und Langfilm beworben. 15 von der Jury nominierte Filme wurden auf der zweitägigen öffentlichen Jurysitzung gezeigt und in Anwesenheit der Regisseure und Regisseurinnen diskutiert, direkt gefolgt von der Preisverleihung. Der Fernsehwettbewerb LiteraVision ist in dieser Form einzigartig in der deutschen Medienlandschaft.
Der Jury gehören an: Susanne Hermanski (SZ), Dagmar Knöpfel (Regisseurin), Kirsten Martins (Filmkritikerin), Fatema Mian (BR), Stephan Puchner (Autor und Filmemacher), Thilo Wydra (Autor und Journalist) sowie aus dem Stadtrat Kathrin Abele und Klaus Peter Rupp (beide SPD-Fraktion), Beatrix Burkhardt und Marian Offman (beide CSU-Fraktion) sowie Dr. Florian Roth (Fraktion Die Grünen – rosa liste).
Informationen unter www.muenchen.de/literatur.