Sie ist die Grande Dame des französischen und internationalen Kinos: Jeanne Moreau (1928-2017) war nicht nur eine der prägendsten europäischen Schauspielerinnen, sondern auch selbst Regisseurin. Das Filmmuseum widmet ihr von Freitag, 30. November, bis zum 24. Februar 2019 eine Hommage mit 29 Filmen, zwei davon sind ihre Regiearbeiten aus den 1970er Jahren.
Jeanne Moreau beeindruckte weniger als klassische Schönheit als durch ihre Sinnlichkeit, ihre eleganten Bewegungen, das Timbre ihrer Stimme und ihre Fähigkeit, tiefgründige Charakterrollen zu spielen. Eine ihrer bekanntesten Rollen hatte sie 1962 in der melancholischen Dreiecksgeschichte „Jules und Jim“ von François Truffaut. Das Kino der Nouvelle Vague wäre nicht denkbar ohne sie, seit sie in „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958), dem Debütfilm von Louis Malle, als einsame Geliebte durch das nächtliche Paris wandelt, in dem ihr Gesicht allein schon die ganze Geschichte erzählt. Sie galt als eine der besten Schauspielerinnen der 1950er Jahre, erhielt Theaterpreise und arbeitete schon bald mit internationalen Regisseuren zusammen.
Anders als viele andere Schauspielerinnen stand Jeanne Moreau selbstbewusst bis ins hohe Alter vor der Kamera. Sie drehte in den 1990er Jahren unter anderem mit Theo Angelopoulos, Peter Handke, François Ozon und Wim Wenders. Einer ihrer letzten Filme war 2012 ein Film über das Warten und die Zeit, „Gebo und der Schatten“ von Manoel de Oliveira; Moreaus Rolle darin ist die einer verbitterten Nachbarin. Am 31. Juli 2017 ist sie mit 89 Jahren in Paris verstorben.
Alle Filme werden in der Originalfassung mit deutschen oder englischen Untertiteln gezeigt.
Unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film sind die einzelnen Titel und Termine abrufbar.
Der Eintritt kostet 4 Euro, 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge. Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233-9 64 50.