Der Bund stellt ab sofort Fördergelder in Höhe von fünf Millionen Euro für das Projekt „Digitaler Zwilling für die Landeshauptstadt München“ beim GeodatenService im Kommunalreferat zur Verfügung. Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, überreichte am Mittwoch den Förderbescheid an Kommunalreferentin Kristina Frank. Grundlage hierfür war der Antrag des GeodatenService München (Kommunalreferat), der im Rahmen der bundesweiten Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gestellt wurde. Dieser wurde in voller Höhe bewilligt. Somit erhält die Münchner Stadtverwaltung nun insgesamt rund sechs Millionen Euro aus dieser Förderrichtlinie, da mit dem Projekt VVD-M zur Verbesserung der Verkehrsdatensituation in München bereits eine Million Euro bereitgestellt worden war.
Im Rahmen des Projekts soll ein digitales Abbild von München entstehen, das neben der dreidimensionalen Präsentation umfangreiche Informationen (unter anderem auch Echtzeitdaten) beinhalten soll. Ziel ist die Übertragung des Konzepts „Digitaler Zwilling“ von der Industrie 4.0 auf die Landeshauptstadt im Interesse einer verbesserten Konzeptions-, Umsetzungs- und Bewertungsgrundlage für verkehrsplanerische und -steuernde Maßnahmen, zum Beispiel durch die Modellierung von Was-Wäre-Wenn-Szenarien. So können etwa unter Verwendung des Digitalen Zwillings aufwändige Fallbeispiele im Bereich Luftschadstoffmodellierung und -prognose realisiert und die Verkehrsplanung sowie -steuerung damit positiv beeinflusst werden. Ergänzt werden diese Ansätze durch die Integration von Echtzeitinformationen. Hier werden sowohl topaktuelle als auch historische Sensordaten eingepflegt. So wird den Fachreferaten der Münchner Stadtverwaltung, aber auch externen Experten eine nachhaltige Datenplattform zur Verbesserung der Verkehrs- und Umweltsituation zur Verfügung stehen. Neben den Bundesfördermitteln investiert die Stadt München zusätzliche fünf Millionen Euro in das Projekt. Somit stehen dem GeodatenService im Kommunalreferat insgesamt zehn Millionen Euro für das auf zwei Jahre angelegte Vorhaben zur Verfügung.
„Was wir beantragt haben, haben wir bekommen. Eine tolle Nachricht,“ freut sich Kommunalreferentin Frank. „Dabei sollten wir künftig über den Münchner Tellerrand schauen: Andere Kommunen haben deutlich mehr und deutlich höhere Förderanträge gestellt. Darunter befinden sich interessante Gedankenansätze. So soll zum Beispiel in Wiesbaden das gesamte Straßennetz für eine zukunftsweisende, digitale Erfassung und Steuerung des Verkehrs ertüchtigt werden. Hier gilt es die Fühler auszustrecken, wenn man das Rad nicht immer neu erfinden möchte.“