Das NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, lädt zu folgenden Veranstaltungen in sein Auditorium ein:
- Am Dienstag, 11. Dezember, 19 Uhr, findet das Zeitzeugengespräch „You have to be like invisible ink – Du musst wie unsichtbare Tinte sein – Erinnerungen von Guy Stern“, statt. Mit 96 Jahren blickt Guy Stern zurück auf ein schicksalhaftes Leben, geprägt von intensivem Schmerz und Verlust, aber auch von Mut, Erfolg und Anerkennung. Nun erzählt er aus seiner kürzlich vollendeten Autobiographie: Dem 15-jährigen Günther Stern, Sohn einer jüdischen Familie aus Hildesheim, gelingt es 1937 nach Amerika zu fliehen. Doch der Plan, seine Familie nachzuholen, scheitert. Dass seine Eltern, Bruder und Schwester im Warschauer Ghetto ermordet werden, erfährt er erst, als er als Soldat der US-Armee nach Deutschland zurückkehrt. 1944 landet Guy Stern mit der geheimen Militäreinheit „Ritchie Boys“ in der Normandie. Seine Hauptaufgabe war es, wichtige Informationen von deutschen Kriegsgefangenen und aus Dokumenten zu erhalten. Nach dem Krieg kehrt er in die USA zurück, beendet sein Studium und wird Professor für Literaturwissenschaft.
Guy Stern setzt sich seit vielen Jahren für Versöhnung und Aufklärung ein. Für sein Wirken hat er hochrangige Auszeichnungen erhalten, darunter das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde ebenfalls von der US-Armee und der französischen Regierung ausgezeichnet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
- Am Mittwoch, 12. Dezember, 19 Uhr, heißt es in einer Podiumsdiskussion „Zwischen Erinnern und Vergessen: Ein Podium zum Österreichischen Gedenkjahr“.
Vor hundert Jahren wurde die Republik Österreich gegründet – ein runder Geburtstag, der mit zahlreichen Feierlichkeiten, Gedenkveranstaltungen, Publikationen und Podiumsdiskussionen begangen wird.
Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. und Regierungsbeauftragter für das österreichische Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018, wird in München über seine Erfahrungen im Lauf dieses Jahres sprechen und die Bedeutung von Erinnern und Vergessen mit dem Autor Doron Rabinovici, der Historikerin Heidemarie Uhl (Österreicher Akademie der Wissenschaften) und dem Zeithistoriker Dirk Rupnow (Universität Innsbruck), diskutieren. Moderiert wird der Abend von Professorin Dr. Mirjam Zadoff vom NS-Dokumentationszentrum. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.