Gerade in großen Kommunen wird der öffentliche Raum knapper. Dadurch entstehen zunehmend Konflikte zwischen Menschen, die diesen Raum in sehr unterschiedlicher Art und Weise nutzen. So führt das Feiern in den Abendstunden, das Konsumieren von Alkohol an „Stammplätzen“ oder das Treffen von Jugendlichen oft zu Beschwerden bei Anwohnerinnen und Anwohnern.
Für Kommunen ist der Umgang mit diesen Beschwerden und Problemlagen nicht immer einfach, da etwa die Handlungsmöglichkeiten von Polizei einerseits und Streetworkern andererseits nicht ausreichen, um die Konflikte adäquat und nachhaltig zu bearbeiten.
Elf Kommunen aus Deutschland und Österreich haben in München daher nun das „Netzwerk Kommunales Konfliktmanagement im öffentlichen Raum“ gegründet. Dieses trifft sich künftig einmal im Jahr, um sich darüber auszutauschen, wie Konflikte und Irritationen zwischen Nutzern des öffentlichen Raums bearbeitet und gelöst werden können. Gastgeber für die Gründung war die Fachstelle Allparteiliches Konfliktmanagement in München (AKIM) im Sozialreferat der Landeshauptstadt München.
AKIM wurde bereits 2015 eingerichtet, um mit einem unparteilichen und dialogischen Ansatz die Konflikte anzugehen. Sie erzielt Erfolge durch die Ansprache von sowohl Beschwerdeführenden als auch „störenden“ Gruppen mit dem Ansatz, gegenseitiges Verständnis zu fördern statt zu sanktionieren. Dieses Angebot ist mittlerweile in München etabliert und wird vor allem von Bezirksausschüssen und auch Bürgerinnen und Bürgern selbst angefragt.
Der Austausch im Netzwerk zielt darauf ab, Hintergründe zum Konfliktmanagement im öffentlichen Raum jenseits von Polizei und Ordnungsrecht zu beleuchten und Hilfestellungen für die Praxis durch best practice-Beispiele zu erhalten.
Zielgruppe sind Vertreter von Kommunen, die mit Konfliktmanagement im öffentlichen Raum befasst sind, beispielsweise in Ordnungs- und Sozial- ämtern, Stellen der Kriminalprävention oder nachbarschaftlicher Mediation. Interessierte wenden sich bitte an Brigitte Gans (Leitung AKIM), Telefon 233-4 04 56 oder per E-Mail an akim.soz@muenchen.de.