Senkung des Heizenergieverbrauchs in städtischen Gebäuden durch Wetterprognosesteuerung der Heizanlagen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Herbert Danner, Dominik Krause, Sabine Krieger und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 29.6.2017
Antwort Kommunalreferent Axel Markwardt:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Sie beantragen, dass die LH München ein Modellprojekt zur Steuerung von Heizanlagen auf der Basis der Wetterprognose startet. Der Inhalt des Antrages betrifft damit eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und § 22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich. Zu Ihrem Antrag vom 29.6.2017 teilen wir Ihnen aber Folgendes mit:
In Ihrem Antrag regen Sie an, unter Nutzung der Trägheit der Gebäude, die Heizanlagen so zu regeln, dass sie nur Wärme erzeugen, wenn diese für die Innentemperatur notwendig ist. Als Modellprojekt sollte ein herausgehobenes städtisches Gebäude gewählt werden.
Sie führen in Ihrer Antragsbegründung aus, dass das entwickelte System zur Steuerung der Heizanlage die Wärmezufuhr für das Gebäude optimiert, indem es die Wärmeerzeugung exakt auf die Wetterentwicklung der jeweils nächsten drei Tage abstimmt. Das in Ihrem Antrag genannte Unternehmen senkt nach eigenen Angaben den Heizenergieverbrauch im Durchschnitt um 10-15%. In Leipzig lagen diese Einsparungen bei einem Pilotprojekt sogar etwas höher. In einem Modellprojekt kann das Voranbringen des Klimaschutzes im Gebäudebestand zu geringen Kosten aufgezeigt und vorangebracht werden.
Das Baureferat teilt uns hierzu mit, dass zu der von Ihnen genannten Steuerung keine eigenen Erfahrungswerte vorliegen. Die städtischen Verwaltungsgebäude sind alle mit digitalen Regelungssystemen, Gebäudeleittechnik, Nord- und Südheizkreisen, Thermostatventilen bzw. Einzelraumregelungen ausgestattet, sodass eine Wetterprognosedaten gestützte Regelung kaum Einsparungen bringt und, soweit bekannt, eine Wirtschaftlichkeit noch nicht belegt ist. Es wäre daher sinnvoll, auch das Produkt eines anderen Anbieters parallel zu installieren, um einen Vergleich mehrerer Anbieter zu ermöglichen.Eine Umrüstung der Heizungssteuerung mit Wetterprognosesteuerung kann jedoch als Modellprojekt in zwei stadteigenen Verwaltungsgebäuden erfolgen. Das Baureferat schlägt hierzu die Objekte Meindlstraße 16 und Herzog-Wilhelm-Straße 15 vor.
Die Finanzierung der Umsetzung der Heizungssteuerung erfolgt aus den Bauunterhaltsmitteln.
Um abschätzen zu können, ob der von Ihnen angeregte Umbau der Heizungssteuerung erfolgreich war, ist mindestens eine volle Heizperiode abzuwarten. Sobald uns Ergebnisse vorliegen, werden wir Sie hierüber informieren.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.