Im Rahmen des Begleitprogramms zur Sonderausstellung „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch. Rechtsextremismus in Deutschland seit 1945“ findet am Donnerstag, 8. Februar, 19 Uhr, im NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1 (vormals Brienner Straße 34), die Lesung mit anschließender Diskussion „Hate Poetry – Hasspost an die SZ-Redaktion“ statt.
Leserbriefe können äußerst beleidigend, diffamierend und verletzend sein. Manche finden daher nie ihren Weg in die Zeitung. Mit den sozialen Medien, mit Facebook und Twitter werden die Hassnachrichten immer mehr und in der Anonymität des Netzes scheinen die letzten Hemmschwellen zu sinken.
Shit-Storms, wüste Beschimpfungen und Drohungen – gleich, ob on- oder offline –, Hasskommentare werden zunehmend ungehemmter und ungefiltert verbreitet und vergiften mehr und mehr auch die politische Debatte. Die Anfeindungen kommen dabei aus allen gesellschaftlichen Schichten. Manchmal sind sie rhetorisch glänzend formuliert, andere wirken schon durch ihre holprige Formulierung unfreiwillig komisch. Doch trotz aller Grotesken, der Kern dieser verbalen Auswüchse ist ein ernster: Woher kommt dieser Hass, wie äußert er sich und was bedeuten die zunehmenden Feindseligkeiten für die Gesellschaft?
Die Redakteure der Süddeutschen Zeitung Max Hägler und Roman Deininger zitieren und kommentieren ihre schlimmsten Drohmails, krassesten Schimpfbriefe und andere nicht nett gemeinte Zuschriften, die sie im Laufe ihrer Arbeit von ihren „liebsten“ und „deutschesten“ Lesern erhalten haben. Im Anschluss stehen beide für eine Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung.
Der Eintritt ist frei.