Plastikmüll vermeiden | Leitungswasser trinken | Wasserflasche auffüllen – München wirbt für die Kampagne „refill München.“
Antrag Stadtrats-Mitglieder Herbert Danner, Gülseren Demirel, Katrin Habenschaden, Dominik Krause, Sabine Krieger und Sabine Nallinger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 26.10.2017
Antwort Kommunalreferent Axel Markwardt:
In Ihrem Antrag Nr. 14-20/A 03521 vom 26.10.2017 fordern Sie:
„Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) entwickelt ein Konzept, wie die Kampagne ‚refill München‘ unterstützt werden kann.“
Sie begründen Ihren Antrag damit, dass Plastik omnipräsent sei, die Schattenseiten und Problematiken des immensen Verbrauchs bekannt seien. Die Kampagne refill hat für ein Segment des Plastikverbrauchs, die Plastikwasserflaschen, eine praktikable und bestechende Lösung entwickelt: In Städten, in denen Leitungswasser Trinkwasser ist, kann jede und jeder mit seiner eigenen Flasche Trinkwasser bekommen. Das Konzept: Alle Läden oder öffentliche Stellen mit einem Wasserhahn und Öffnungszeiten können mitmachen und zu einer sogenannten Refill-Station (Auffüllstation) werden. Sie bieten an, mitgebrachte Flaschen mit Leitungswasser kostenfrei aufzufüllen.
Nach § 60 Abs. 9 Geschäftsordnung (GeschO) dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft ein laufendes Geschäft des Eigenbetriebs, dessen Besorgung nach Art. 88 Abs. 3 Satz 1 Gemeindeordnung (GO) in Verbindung mit der Betriebssatzung des AWM der Werkleitung obliegt, weshalb eine Behandlung auf diesem Wege erfolgt.
Da Plastikflaschen aus Umweltgesichtspunkten sehr problematisch sind und es somit sinnvoll ist, eine eigene Wasserflasche mit Leitungswasser wieder nachzufüllen, hat die Hamburgerin Stephanie Wiermann im vergangenen März die Aktion „Refill Deutschland“ gestartet.
Die Idee dahinter: Läden, Gastronomie oder Unternehmen, die den abgebildeten Refill-Aufkleber an der Tür oder am Schaufenster haben, füllen kostenlos mitgebrachte Wasserflaschen auf. Die Aktion startete im Herbst 2017 auch in München. Aktuell (Dezember 2017) beteiligen sich hier rund 40 Läden und Gaststätten. Refill ist ein ehrenamtliches Projekt von Privatpersonen. Folgende Ziele werden mit der Refill-Initiative verfolgt:
Verfügbarkeit von Trinkwasser in der Stadt verbessern
Kostenloses Leitungswasser an möglichst vielen Orten
Abfallvermeidung und Umweltschutz
Bewusstsein schaffen, dass Leitungswasser hochwertig ist
Um Maßnahmen zu erarbeiten, die Refill in München noch bekannter machen, gab es Anfang Dezember beim AWM ein Treffen mit Vertretern von Refill, der SWM, des RAW (München Tourismus) und des AWM.
Alle Teilnehmer der Gesprächsrunde sahen den Refill-Ansatz sehr positiv und unterstützenswert. Folgende Maßnahmen zur Bewerbung der Refill-Initiative wurden erarbeitet bzw. sind bereits in der Umsetzung:
Die Stadtwerke entwickeln für ihren Internetauftritt eine separate Landingpage für Refill und integrieren Refill in die Imagekommunikation (z. B. Newsletter, Kundenzeitung, Facebook). Auch über das Portal muenchen.de kann Refill vorgestellt werden. Die Refill-Standorte in München wurden bereits von der SWM-Seite aus verlinkt. Die SWM kombinieren die Refill-Bewerbung mit Informationen zur sehr guten Qualität des Münchner Trinkwassers.
Zudem unterstützen die SWM das ehrenamtliche Projekt, indem sie im SWM-Shop am Marienplatz M-Wasser kostenfrei für mitgebrachte Flaschen zur Verfügung stellen. Falls Passanten keine Flasche zur Hand haben, können sie im Shop auch gleich die aktuelle M-Wasser Glastrinkflasche erwerben.
München Tourismus prüft, inwieweit Partnerunternehmen mit einbezogen werden können und hat den Kontakt zu City-Partner München hergestellt. City-Partner München ist grundsätzlich bereit, die Händler der Innenstadt auf Refill anzusprechen. Zusätzlich können eventuell auch Wasserflaschen als Merchandising Produkt über das RAW angeboten werden.
Der AWM hat Refill bereits in seine Internetseiten zur Abfallvermeidung eingebaut und wird die Initiative zusätzlich über Facebook bewerben. Das Informationsangebot auf den AWM-Seiten zu Refill wird noch weiter ausgebaut (z. B. über Verlinkungen). In einem der nächsten Kunden-Newsletter kann das Thema ebenfalls aufgenommen werden.Refill zeigte sich zufrieden mit den vorgeschlagenen Aktivitäten, so dass die Umsetzung weiter verfolgt werden kann.
Insgesamt schnürt die Stadt München mit den genannten Maßnahmen ein attraktives und wirkungsvolles Paket, um Refill in der Bevölkerung und bei Besuchern – insbesondere in der Innenstadt – bekannter zu machen und die Ausweitung auf noch mehr Läden, Gaststätten und Unternehmen zu unterstützen.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Wir gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.