Staufalle an der Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße?
Anfrage Stadtrats-Mitglieder Dr. Wolfgang Heubisch, Dr. Michael Mattar, Gabriele Neff, Thomas Ranft und Wolfgang Zeilnhofer (Fraktion FDP – HUT) vom 18.12.2017
Antwort Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle:
In Ihrer schriftlichen Anfrage gemäß § 68 GeschO vom 18.12.2017 thematisieren Sie eine temporäre Verkehrssituation an der Lichtsignalanlage (LSA) Einstein-/Grillparzerstraße:
„An der Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße soll die Ampelschaltung geändert worden sein. Auf der Grillparzerstraße soll eine Ampel mit Abbiegezeichen nach Osten in die Einsteinstraße installiert worden sein. Gleichzeitig soll die Grünphase zur geraden Überquerung der Kreuzung in beiden Richtungen erheblich verkürzt worden sein. Dort, wo bisher der Verkehr normal floss, herrscht jetzt Stau.
Berichten von Bürgerinnen und Bürgern zufolge kommt es nach der neuen Ampelregelung, auch am Nachmittag, zu weit zurückreichenden Staus in beiden Richtungen (Ostbahnhof und Prinzregententheater).“
Ihre einzelnen Fragen beantwortet das Kreisverwaltungsreferat im Auftrag des Oberbürgermeisters wie folgt:
Frage 1:
Wurde die Ampelschaltung an der Kreuzung Einstein-/Grillparzerstraße geändert? Wenn ja, wann und weshalb?
Antwort:
Im Zusammenhang mit der Verlängerung der Trambahnlinie 25 nach Steinhausen mussten auch Lichtsignalanlagen (LSA), welche nicht unmittelbar im Umgriff der Neubaustrecke gelegen sind, an die geänderten Erfordernisse angepasst werden. So stand für die LSA Einstein-/Grillparzerstraße eine Optimierung des Signalablaufes im Falle von Eingriffen durch ÖPNV-Fahrzeuge an. Im Zuge dieser Maßnahme konnten auch zwei sogenannte Rechtsabbiegerhilfssignale neu integriert werden, welche zu Gunsten des Individualverkehrs eine zusätzliche Freigabezeit zum Rechtsabbiegen anbieten.
Die geänderte Software wurde am 12.12.2017 in das Steuergerät eingespielt. Aufgrund eines noch nicht näher bestimmbaren Fehlers bei der Softwareversorgung aktivierte das Steuergerät am 12.12.2017 um 12.56Uhr automatisch das fest implementierte sogenannte Notprogramm. Das Notprogramm ist die letzte signaltechnische Rückfallebene, bevor die LSA vollständig außer Betrieb gehen muss. Im Notprogramm werden sämtliche Verkehrsbeziehungen in einem Signalumlauf freigegeben. Für die LSA Einstein-/Grillparzerstraße bedeutet dies, dass auch sämtliche abbiegenden Trambahnbeziehungen einmal pro Signalumlauf freigegeben werden, unabhängig davon ob eine Trambahnanforderung vorliegt oder nicht. Die Leistungsfähigkeit des Knotens wird hierdurch zwangsläufig stark eingeschränkt. Allein aufgrund dieser Umstände kam es dann auch zu den von etlichen Bürgern geschilderten massiven Stauungen.
Da sich die Ursache für die fehlerhafte Softwareversorgung leider nicht kurzfristig vor Ort beheben ließ, hat das Kreisverwaltungsreferat veranlasst, dass am 15.12.2017 um 08:17 Uhr die ursprüngliche Softwareversorgung wieder eingespielt wurde, welche seitdem auch wieder störungsfrei läuft.
In enger Kooperation mit der beauftragten Signalbaufirma wird derzeit intensiv nach den Ursachen der fehlerhaften Versorgung gesucht. Eine immer noch erforderliche Neueinspielung der geänderten Steuerungssoftware wird erst nach Beseitigung der Fehlerursache erfolgen.
Frage 2:
Wurden verkehrstechnische Untersuchungen durchgeführt?
Antwort:
Da die Anpassung der Steuerungssoftware keine negativen Auswirkungen auf die Leitungsfähigkeit der LSA Einstein-/Grillparzerstraße erwarten ließ, war eine verkehrstechnische Untersuchung auch nicht erforderlich.
Frage 3:
Mit welchen Maßnahmen kann die Staubildung verhindert werden?
Antwort:
Nach Einspielung der fehlerbereinigten Steuerungssoftware sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten.